Was ist ein leichtes E-Bike?

Fast 30 Kilo… Klingt nicht gerade nach unbeschwertem Fahrspaß und lässig-leichtem E-Bike-Vergnügen, oder? Viele E-Bikes überschreiten nach wie vor die 25 Kilo Marke und sind damit vieles, nur nicht leicht. Aber Erleichterung ist in Sicht, “light E-Bikes” sind dabei, ihre schwere Verwandtschaft gehörig auszustechen. Darum nehmen wir die neue Generation neuer, leichter E-Bikes unter die Lupe. Was können sie, was können sie nicht? Wie wird ein E-Bike leichter? Und ist ein leichtes E-Bike das richtige Fahrzeug für dich? Und ... nur falls du dich wunderst... das Bike auf unserem Titel ist ein E-Bike, auch wenn man das nicht sieht!

 

Was wiegt ein leichtes “E-Bike”?

Es gibt hier keine einheitlichen Definitionen, deshalb musst du genau hinsehen, wenn du ein besonders leichtes E-Bike suchst! Hin und wieder bieten Hersteller ein E-Bike als “leichtes E-Bike” an, das schlicht leichter ist als der Rest ihrer Produkte. Es mag vielleicht das leichteste E-Bike dieses Herstellers sein, trotzdem kann es noch deutlich mehr wiegen als andere Bikes! Es lohnt sich daher immer, die Spezifikationen genau zu lesen, wenn du ein besonders leichtes Modell suchst!

 

Während ein normales E-Bike momentan oft noch 25 oder mehr Kilogramm wiegt, gilt ein E-Bike in der Regel als leicht, wenn es unter 20 kg auf die Waage bringt. Auch E-Bikes, die 15 Kilo oder weniger wiegen, gibt es bereits.

 

Wie wird ein E-Bike leichter?

Fahrräder insgesamt werden immer leichter, das liegt daran, dass ständig an neuen Materialien geforscht wird, die ein Bike ohne Abstriche in Sachen Stabilität und Funktion leichter machen. Aber auch innovative Komponenten und Fertigungsmethoden helfen dabei, die Konstruktion zu verbessern. Dann wird vom altbekannten Material weniger gebraucht und wieder wird das Bike leichter! Davon profitieren natürlich auch E-Bikes. 

 

> E-Bikes werden also durch innovative Materialien und moderne Fertigungsmethoden leichter.

 

Ein leichtes E-Bike hat einen Kompaktantrieb

Wer hätte es gedacht – das größte Einsparpotenzial haben Fahrradhersteller beim Herzstück des E-Bikes entdeckt. Bis vor wenigen Jahren waren der Motor und der Akku ein echter Klotz am E-Bike, beide waren schwer und vor allem aus jeder Richtung gut zu sehen. Zuerst sollten die Antriebe einfach nur unsichtbar werden – nicht jede*r wollte, dass man dem Bike das “E” sofort ansieht. Also wurden die Antriebe in den letzten Jahren komplett umgekrempelt. Motor, Akku, Sensoren, Programmierung und Display kamen auf den Prüfstand, dabei wurden die Antriebssysteme nicht nur kompakter und vollständig in den Fahrradrahmen integrierbar, sie wurden gleichzeitig auch leichter. Wie praktisch… 

 

Ein leichter Akku fürs E-Bike: 1,45 kg vs. 3,8 kg

Ein E-Bike mit dickem Akku außen am Unterrohr ist heute kaum noch verkäuflich, denn es gibt inzwischen deutlich elegantere Lösungen. Der Akku ist bei modernen E-Bikes in den Rahmen integriert. Ob ein “normaler” Rohrdurchmesser ausreicht oder ob es am Bike ein etwas dickeres Rohr gibt, in das der Akku eingepasst wird, kommt auf die Größe der Batterie an, aber auf jeden Fall steckt sie im Rahmen. Im geschrumpften Zustand sind sie meist auch leichter.

Zum Vergleich: Ein leichtes E-Bike kann einen Akku haben, der knapp unter 2 Kilo wiegt. Ein großer, extern montierter Akku wog rund 4 kg, dieser Unterschied macht sich wirklich bemerkbar! Auf der anderen Seite hat ein leichtes E-Bike mit kleinem Akku weniger Akkukapazität und damit weniger Reichweite. In der Regel reicht eine Batterieladung für den Alltag oder kleinere Fahrradtouren. Aber bei weiten Strecken ohne Lademöglichkeit unterwegs wird es eventuell schwierig. 

 

Der gut sichtbare Akku (linkes Bild) stirbt schön langsam aus. Auf dem rechten Bild ist nichts zu sehen. Der leichte Akku ist hier "unsichtbar" im Rohr versteckt. Bilder © OrbeaCreme Cycles

 

Ein leichtes E-Bike braucht einen leichten Motor

Ganz ähnlich wie beim Akku gab es beim Motor Platz nach unten. Die gänigen Motoren wurden mit den letzten Baureihen bei gleicher Leistung etwas leichter, aber erst ein neuerdings wiederentdecktes Antriebskonzept konnte einen echten Ruck auf der Waage bewirken. Im Vergleich zu den weit verbreiteten Mittelmotoren, die selbst in kleinen Versionen rund 3 Kilo schwer sind, haben Hinterradantriebe (oder Hub Drives) eindeutig die Nase vorne. Ein ultraleichter E-Bike-Motor kann sagenhafte 1,3 kg leicht sein. 

Natürlich gibt es auch dazu ein “Aber”, das wir dir nicht vorenthalten wollen. Ein kleiner E-Bike-Antrieb ist leichter, aber… er hat auch weniger Drehmoment. Die Nennleistung liegt bei allen E-Bikes (sofern sie kein S-Pedelec sind) bei 250 Watt. Außerdem dürfen sie nur bis 25 km/h unterstützen. Mehr erlaubt das Gesetz nicht. Die Motoren unterscheiden sich aber im Drehmoment. Vereinfacht erklärt ist das Drehmoment die Power, mit der der Antrieb in Fahrt kommt. Mit weniger Drehmoment ist ein leicht konzipierter Antrieb eher für moderate oder punktuelle Unterstützung gedacht. 

Mittelmotor oder Hinterradantrieb – du willst es genauer wissen? Lies einfach in unserem Beitrag “Welcher E-Bike Motor?” weiter!

 

> Ein moderner Leichtbau-Antrieb macht ein E-Bike leichter.

 

Bessere Sensoren … sind nicht leichter, aber schlauer

Auch an Programmierung und Sensoren wurde gearbeitet. Dabei konnte vielleicht nicht direkt Gewicht eingespart werden, aber trotzdem machen sie ein E-Bike leichter. Das funktioniert so:

Ein E-Bike hat Sensoren, die deine Fahrdaten abgreifen. Sie registrieren Werte wie Steigung, Geschwindigkeit, Trittfrequenz und die Kraft, mit der du trittst. Daraus berechnet der Bordcomputer die optimale Unterstützung, denn eine genaue Dosierung der Assistenz ist wichtig für deinen Fahrspaß. Gleichzeitig geht dein E-Bike so sparsam mit der Stromversorgung um. So wenig wie nötig ist die Devise. Eine bessere Effizienz bedeutet ganz einfach aus weniger Antrieb mehr Fahrspaß zu machen. 

 

> Eine optimierte Sensorik verbessert die Effizienz. 

 

Weiteres Einsparpotential 

Wie immer am Fahrrad haben die Ausstattung und das Zubehör das letzte Wort in Sachen Gewicht. Ein Beispiel: Montierst du feste Schutzbleche mit knapp 500 Gramm pro Stück? Steckst du einen Ass Saver mit ganzen 19 Gramm Gewicht an? Oder fährst du ohne Fender? Die Ausstattung deines Bikes kann das Gewicht um bis zu 2 kg leichter oder eben schwerer machen. Federgabel, gepolsterter Sattel, Stecklichter oder Dynamo... hier hast du Spielraum und kannst entscheiden, was nötig ist und was nicht (bitte aber die StVZO beachten!). Bei zwei Teilen, bzw. Baugruppen des E-Bikes wird direkt vom Hersteller Gewicht eingespart: 

 

Display

Viele leichte E-Bikes verzichten auf ein Display, es gibt die eine oder andere Leuchtanzeige, mehr aber auch nicht. Oft können die Bikes auch per Handy-App gesteuert werden. Das Handy nimmst du wahrscheinlich ohnehin mit, wenn du eine Fahrradtour machen willst, das Display mit seiner Verkabelung wäre nur Ballast. 

 

Schaltung

Eine Kettenschaltung ist leichter als eine Nabenschaltung, so weit so gut. Aber wie viele Gänge braucht man wirklich? Die Frage haben sich Biker und Hersteller wohl immer wieder gestellt. Das Ergebnis dieser Überlegung waren 1x-Schaltungen mit großer Bandbreite. Weniger Bauteile an der Schaltung heißt weniger Gewicht. Sehr schön!

 

> Weniger ist mehr… jedes Teil, auf das du verzichten kannst, macht das E-Bike “light”.

 

Viele E-Bikes haben große Antriebe, wie du auf unserem Bild siehst. Mit viel Drehmoment und viel Akkukapazität haben sie ordentlich "was drauf". Auch Kilos. Leicht ist ein solches E-Bike leider nicht. Bild © Cannondale

Was sind die Vorteile eines leichten E-Bikes? 

Warum sollte das E-Bike denn eigentlich besonders leicht sein? Der Motor schiebt doch mit, wo also ist das Problem?

 

  • Äußerlichkeiten… sollte man auch beim Fahrrad nicht zu sehr gewichten. Aber viele leichte E-Bikes punkten mit einer Hammer-Optik. Wer auf cleane Fahrräder steht und darum E-Bikes für völlig überfrachtet hält, wird hier sicherlich sein Lieblings-Fahrrad finden. Der unsichtbare Antrieb ist eines der wichtigsten Pro-Argumente!
  • Ein leichtes E-Bike ist einfacher zu handhaben. Stufen, Fahrradkeller oder nur der Bordstein, alles mit einem leichten E-Bike einfacher zu managen! 
  • Besonders wenn du mit deinem E-Bike verreisen willst, ist ein leichtes Bike eine hervorragende Wahl. Auf dem Bahnhof oder sogar bei Flugreisen haben immer mehr Reisende gerne das eigene Bike dabei, und ein leichtes Fahrrad ist ein guter Reisegefährte! Aber Achtung! Bei vielen Fluggesellschaften gibt es Sonderregelungen oder Verbote für E-Bikes, bitte im Vorfeld unbedingt checken!
  • Wenn du dein eBike auf den Fahrradträger am Auto schnallen willst, solltest du ein leichtes Radl haben! Mehr Info dazu findest du ebenfalls im Bike Blog! 
  • Ein leichtes E-Bike ist schneller geladen. Ein hungriger, großer Akku kann Ladezeiten von bis zu 10 Stunden erfordern. Ein kleiner Akku ist schneller voll.
  • Wenn du mit einem 27-Kilo E-Bike unterwegs mit leerem Akku dastehst, hast du ein echtes Problem. Auf einem leichten Bike mit 10 kg weniger kannst du trotzdem noch heimfahren. Vielleicht etwas langsamer, aber du schaffst das!
  • Last but not least haben das Gewicht und die Position des Antriebs einen Einfluss auf das Fahrverhalten. Dein leichtes E-Bike fährt sich wie ein Fahrrad, nur geht es eben gefühlt immer leicht bergab. Eingewöhnung und Übungsfahrten musst du darum eigentlich nicht einplanen.

 

Weniger Akku, kleinerer Motor – macht ein leichtes E-Bike denn auch Spaß? 

Ein E-Bike mit zu wenig Leistung klingt nach einer echt langweiligen Angelegenheit. Aber du musst keine Angst haben, dass dein leichtgewichtiges E-Bike nicht vom Fleck kommt und dann auch nach ein paar Kilometern direkt an die Steckdose muss. Wenn dein Fahrrad weniger wiegt, bekommt der Antrieb weniger zu tun, kommt also trotzdem recht spritzig vorwärts. Weniger Gewicht senkt außerdem den Akku-Verbrauch. Die Reichweiten eines großen Akkus erreicht es vielleicht nicht, aber trotzdem kannst du kleinere Touren machen.

 

Minimal Assist

Minimal Assist ist ein Schlagwort, das dir im Zusammenhang mit leichten E-Bikes wahrscheinlich immer wieder begegnet. Es fasst die Philosophie der light E-Bikes perfekt zusammen. Sie sind nicht für dauerhafte, maximale Unterstützung gebaut. Sie greifen dann ein, wenn sie gebraucht werden. Sie unterstützen dich punktuell und dann auch nur so wenig wie nötig (wenn du wenig Eigenleistung bringen möchtest, ist darum ein reguläres eBike sicherlich besser für dich).

Die verbesserten Sensoren und Updates der Bordprogrammierung sind ein wichtiger Teil des Minimal AssistSie helfen dem Bordcomputer dabei, die Kraft perfekt zu dosieren, das spart Strom und sorgt für jede Menge Fahrspaß, denn die Unterstützung wird optimal dosiert. 

Minimal Assist heißt aber auch, dass du dein E-Bike nicht mit zu viel Gewicht belasten solltest. Gepäcktaschen vorne und hinten oder zwei Kids im Anhänger sind auf Dauer möglicherweise zu viel. Die erlaubte Zuladung oder das zulässige Gesamtgewicht solltest du nicht dauerhaft überschreiten.

 

Ein leichtes E-Bike ist sicherlich nicht für jede*n Fahrer*in das richtige Fahrrad. Es unterstützt dich maßvoll und nur dann, wenn du es brauchst. 

 

Funktioniert jedes E-Bike leicht?

Kann jedes Fahrrad in Leichtbauweise konstruiert werden? Oder gibt es E-Bikes, die "in leicht" besonders gut funktionieren?

 

Gibt es leichte City-E-Bikes?

Schon immer waren City-Bikes nicht gerade Leichtgewichte, denn zu einem Komfort-Citybike gehört immer auch eine Komfort-Ausstattung und die bringt ordentlich Gewicht mit. Auch Cargobikes gehören zu den City-Bikes, sie spielen aber mit bis zu 90 Kilo Gewicht in einer völlig anderen Liga. City-E-Bikes sind außerdem oft Tiefeinsteiger und darum schwerer (mehr dazu weiter unten). Heute können City-Bikes aber auch zu den leichtesten E-Bikes überhaupt gehören. Woher kommt dieser Widerspruch?

 

  • Nicht jedes City-E-Bike ist leicht – denn es gibt große Unterschiede bei der Ausstattung. Wenn du ein elektrisches City-Bike kaufst, das eine komplette Ausstattung mit allem Drum und Dran hat, also mit Schutzblechen, Beleuchtung und so weiter, dann kann es 25 kg und mehr wiegen. Wenn du auf diese ganze Ausstattung verzichtest, also ein cleanes Urban E-Bike kaufst, kann es heute sogar leichter als 15 Kilo sein.

  • City-E-Bikes können eher als andere Fahrradarten in Leichtbauweise konstruiert werden, denn sie müssen weniger einstecken als Sportfahrräder oder Tourenräder. Vor allem Geländegängigkeit braucht immer etwas mehr Material, der Rahmen ist stabiler, aber auch Bremsen und Schaltung fallen bei einem Performance Bike gerne umfangreicher aus. Keine Sorge, auch ein leichtes City-E-Bike ist robust und langlebig, es ist nur eben für Kurzstrecken, Asphalt und moderate Steigungen gedacht, und nicht für Sprünge, holprige Abfahrten und so weiter.

  • Gerade City-Bikes sind heute manchmal ganze 15 Kilo leicht und können damit die 20 Kilo-Marke weit unterbieten. Moderne City-E-Bikes bekommen innovative, kleinere Antriebe. Das bedeutet, dass du nicht massenweise Drehmoment bekommst. Es gibt genug Drehmoment, aber eben nicht mehr. Es gibt auch nicht wahnsinnig viel Akku-Kapazität. Das E-Bike hat genug Reichweite für die üblichen Alltagsfahrten, aber es muss öfter nachladen als beispielsweise ein Tourenrad. Dafür sind Akku und Motor dann auch deutlich leichter (und nicht zu sehen sind sie außerdem).

Sogar ein Fully kann unter 20 kg leicht sein. Bild © Focus

Light E-Bike Mountainbikes

Es gibt leichte eMTBs, in der Regel sind sie dann ungefedert, und damit Hardtails. Fullys sind eher selten in Leichtbauweise erhältlich. Sie sind die Bikes fürs Grobe, darum ist ihr Einsatzgebiet eher weniger mit einem leichten Bike und einem kleinen Antrieb kompatibel. Ein Beitrag, der sie genauer beleuchtet, ist in Arbeit, es lohnt sich also, bald wieder im Bike Blog vorbeizuklicken!

 

Leichte E-Trekkingbikes

Trekkingbikes haben es dank ihrer Reise-Ausstattung momentan noch etwas schwer mit dem Abspecken. Gepäckträger, Low Rider, viele Gänge, Schutzbleche und eine gute Beleuchtung… alles, was ein Trekking-E-Bike zu einem Trekking-E-Bike macht, ist praktisch. Aber nicht leicht. 

Auch der Touren-Antrieb macht hier nicht mit. Selbst wenn du nur wenig Drehmoment wählen würdest (was bei viel Bikepacking-Gepäck keine gute Idee ist), würde dir der kleine Akku die Radreise vermiesen. 

Die Alternative sind sportliche Allrounder wie Cross-E-Bikes oder Fitnessbikes, denn sie können sehr sparsam und damit leicht ausgestattet sein. Für kleinere Touren sind sie prima, auch ein gelegentlicher Overnighter mit leichtem Gepäck ist sicherlich drin. 

 

Gibt es leichte E-Bikes für Damen?

Wenn du mit einem “Damenrad” ein Fahrrad mit tiefem Einstieg meinst, lautet die Antwort “eher nicht”. Die Konstruktion eines stabilen Wave-Rahmens erfordert mehr Material, darum ist ein E-Bike mit einem solchen Rahmen meist etwas schwerer. Bei Trapezrahmen sieht die Sache schon anders aus. Hier gibt es einige E-Bikes in Leichtbauweise.

Wenn Damen-E-Bikes weniger wiegen als ein vergleichbares Herrenrad, ist das möglicherweise einfach Zufall. Damen sind meist auf kleineren Fahrrädern unterwegs. Kleinerer Rahmen und eventuell sogar kleinere Laufräder bedeuten ganz einfach weniger Gewicht. 

 

Es gibt aber auch bei E-Bikes mit tiefem Einstieg große Gewichtsunterschiede. Auch wenn Tiefeinsteiger in der Regel über der 20-kg-Grenze liegen, macht es einen deutlichen Unterschied, ob das Bike 22 oder 23 Kilo wiegt oder fast 30 Kilogramm auf die Waage bringt. Du solltest daher beim Kauf auf die Spezifikationen achten. In der Regel ist dort das Gewicht des Bikes angegeben. Wenn du im Onlineshop keine Informationen zu einem bestimmten E-Bike findest, kannst du das Gewicht auf der Homepage des Herstellers finden. 

 

Wenn du mehr über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Fahrrad-Rahmenformen wissen willst, kannst du in unserem Blogbeitrag “Welcher Rahmen passt zu dir?” alles Wissenswerte dazu nachlesen.

 

Das musst du zur Reichweite eines leichten E-Bikes wissen

Oben hast du gelesen, dass ein leichtes E-Bike tendenziell einen kleineren Akku hat. Aber was heißt kleiner? Ist er einfach kompakter und darum leichter? 

Die “kleinen” Akkus, die in leichte E-Bikes eingebaut werden, sind tatsächlich einfach kleiner. Meist bedeutet das: Sie sind schmaler. So passen sie in ein unauffälliges Rohr des Rahmens. 

Aber auch ihre Kapazität ist kleiner. Das bedeutet, dass dein E-Bike damit weniger Reichweite hat, also weniger Strecke mit einer Akkuladung schafft. “Weniger Reichweite” wird in der Welt der E-Bikes gar nicht gerne gehört, aber lass dich nicht davon abschrecken! Wir sprechen hier immer noch von knapp 60 Kilometern pro Ladung. Die genaue Reichweite deines (leichten) E-Bikes kann dir niemand vorhersagen, denn sie hängt von vielen Faktoren ab. 

Zum Vergleich: Ein großer Akku kann 725 Wattstunden haben, wiegt dann aber auch 3,8 kg. Ein leichter E-Bike-Akku verfügt über 250 Wh, ist dann aber auch 1,7 Kilo leicht. Für mehr Reichweite kannst du einen Range Extender anschließen. Mit einer solchen Zusatzbatterie verdoppelst du deine Reichweite.

Dabei darfst du eines nicht vergessen: Ein Pedelec mit einem geringen Gesamtgewicht verbraucht weniger Akku. Hier macht sich jedes Kilo bemerkbar, je weniger die Drive Unit schieben muss, desto mehr Reichweite schafft der Akku. 

Wenn du alle Informationen zur Reichweite eines E-Bikes an einer Stelle suchst, kannst du bei unserem Blogartikel “Die E-Bike Reichweite – das musst du wissen!” vorbeiklicken! 

 

Achtung: Oft lassen sich die besonders kompakten Akkus nicht ausbauen! Du kannst sie also nicht entnehmen, um sie aufzuladen. Das Ladegerät muss daher zum Akku und nicht umgekehrt. Das solltest du beim Kauf eines E-Bikes berücksichtigen, denn wenn du nicht von deiner Wohnung aus ein Kabel an das Fahrrad bekommst, wird es schwierig! 

Brauchst du einen Range Extender? Mit einem solchen zusätzlichen Akku verlängerst du die Reichweite deines E-Bikes. Bild © Orbea

Ist das leichte E-Bike eine Mogelpackung?

Mit einem kleinen Akku kann Gewicht gespart werden. Mit einem kleinen Akku kommst du aber auch weniger weit. Dann wird gerne direkt ein Range Extender empfohlen, also ein zusätzlicher Akku. Aber damit ist das E-Bike doch dann weniger leicht, oder? 

Berechtigte Frage! Sicherlich bedeutet der Range Extender zusätzliches Gewicht. Aber das Schöne am Range Extender ist ja, dass du ihn nicht immer dabei haben musst. Für eine längere Tour fährt er mit. Im Alltag bleibt er daheim. Du kannst damit deine Reichweite flexibel anpassen. Du solltest den Range Extender darum nicht als faulen Zauber sehen, sondern vielmehr als ein paar Kilo zusätzliche Freiheit, die nur dann mitreisen, wenn du sie wirklich brauchst.

 

Ist ein leichtes E-Bike das richtige Fahrrad für dich?

Zum Schluss die eigentlich spannende Frage: Solltest du ein leichtes E-Bike kaufen? Ein leichtes E-Bike hat ein begrenztes Gewicht – aber auch eine begrenzte Reichweite und oft eine begrenzte Zuladung. Diese beiden Punkte solltest du beim Kauf unbedingt bedenken. Der Motor ist außerdem nicht für Top-Speed – und das stundenlang – gedacht. Auch Höhenmeter en masse tun ihm nicht gut. Ist “Minimal Assist” ausreichend? Dann wirst du dein leichtes E-Bike lieben!

 

Wann eignet sich ein leichtes E-Bike für dich?

  • Wenn du häufig Kurzstrecken fährst und keine riesigen Reichweiten brauchst.
  • Wenn du kleinere Fahrradtouren planst.
  • Perfekt für eher kleine und leichte Fahrer*innen, auch als E-Bike für Damen.
  • Wenn du gerne selber in die Pedale treten willst, und nur ab und zu Hilfe brauchst.
  • Wenn du in moderatem Gelände unterwegs bist.
  • Wenn du nur moderate Steigungen fährst.
  • Wenn du eher leichtes Gepäck hast.

 

Welche leichten E-Bikes gibt es und wo geht die Reise hin?

Heute findest du im Katalog vieler Fahrradhersteller leichte E-Bikes. Es gibt sie in fast allen Sparten, also als City-E-Bikes, MTBs, aber auch bei den E-Gravel Bikes

Wenn du mehr Informationen zu E-Bikes brauchst, findest du hier im Bike Blog alle möglichen Beiträge dazu. Bevor du ein neues Bike kaufst, lohnt es sich auf jeden Fall, den einen oder anderen davon zu lesen! Insgesamt sind leichte E-Bikes wahrscheinlich die Zukunft der Mobilität. Der Aufruhr um die "Light e-Bikes" wird sich mit den nächsten Baujahren eher abbnutzen. Leichte Fahrräder und E-Bikes werden immer mehr. Wenn sie erst in der Überzahl sind, wird keiner mehr davon sprechen...

 

 

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