Brauchst du Winterreifen für dein Fahrrad?

Sind Winterreifen am Fahrrad reine Geldmacherei oder bringen sie wirklich Vorteile? Bei deinem Auto ist dir die Entscheidung abgenommen, hier sind Winterreifen mittlerweile Pflicht, denn sie machen den öffentlichen Straßenverkehr von “O bis O” (Oktober bis Ostern) erwiesenermaßen deutlich sicherer. Aber wie sieht es am Fahrrad aus? Ist es sinnvoll, für den Winter Winterreifen aufs Fahrrad zu ziehen?

 

Eines ist sicher: Der Winter ist eine Herausforderung für Fahrrad und Fahrradfahrer*innen! Schnee, Glatteis oder Nässe erfordern besondere Vorsicht, sind aber mit etwas Übung und Vorbereitung gut zu bewältigen. Solange das Fahrrad geradeaus rollt, läuft ja auch meist alles bestens. Spannend wird es in der Kurve oder wenn du bremsen musst – dann können schwierige Straßenverhältnisse wirklich gefährlich werden. 

 

Aber fährt ein Fahrrad mit Winterreifen wirklich sicherer und welche Reifen brauchst du?

 

Hier die kurze Antwort: Es ist mit Sicherheit sinnvoll, dein Fahrrad mit speziellen Reifen für den Wintereinsatz vorzubereiten! Du hast mit Winterreifen besseren Halt, außerdem kannst du zuverlässig bremsen.

 

Auch die umfassende Erklärung wollen wir dir nicht vorenthalten:

 

So wird der Reifen zum Winterreifen

Wie wird ein Fahrradmantel zum Winterreifen? Meist unterscheiden sich Fahrrad-Winterreifen von anderen Reifen in drei Eigenschaften: 

 

  • Die Gummimischung ist an Kälte angepasst.
  • Winter-Fahrradreifen haben ein spezielles Profil.
  • Es gibt eine Panneneinlage.

 

  • Es gibt außerdem für Fahrräder Winterreifen mit “Spikes”, aber nicht jeder Winterreifen hat diese Metall-Pins (und sie sind auch nicht für jede*n Fahrer*in sinnvoll).

 

 

 

Winterreifen für Fahrräder rollen sicher und haben eine Pannenschutzeinlage. Bild © Schwalbe

Ein Winter-Compound für Fahrradreifen

Winterreifen für Fahrräder bestehen aus einer besonderen Mixtur. Zum einen ist die Gummimischung (engl. “compound”) weicher. Damit haften die Winterreifen sicher auf der Straße, auch wenn deren Oberfläche kalt und glatt ist. Der zweite wichtige Punkt: Das Material darf sich bei Frost nicht nachteilig verändern, also zum Beispiel verhärten, brüchig oder spröde werden. 

Diese Mischung ist aber auch der Grund, warum Winterreifen bei ehrgeizigen Fahrradfahrer*innen nicht sonderlich beliebt sind. Wenn der Reifen besser “klebt”, produziert er mehr Rollwiderstand. Mehr Rollwiderstand macht das Vorwärtskommen etwas anstrengender und etwas langsamer, du fährst weniger effizient. Für diese zusätzliche Anstrengung wirst du aber mit einer deutlich besseren Fahrstabilität, besseren Bremseigenschaften und einer sicheren Kurvenlage belohnt. 

 

Winterreifen für’s Fahrrad haben ein anderes Profil

Um besseren Grip zu bekommen, haben Winterreifen für Fahrräder ein spezielles “Muster”, also ein angepasstes, griffiges Lamellen-Profil. Es verbessert den Halt auf rutschigen Straßen und sorgt so für stabile Fahreigenschaften. 

 

Winterreifen können einen verbesserten Pannenschutz mitbringen

Winterliche Straßen halten tendenziell mehr unangenehme Überraschungen für Radfahrer*innen bereit, auch mehr Kleinkram, der sich in die Reifen bohren will, gehört dazu. Manche Radfahrer*innen gehen sogar so weit, die ständige Nässe als Schmiermittel zu bezeichnen, die Dornen oder Steinchen erst am Reifen anklebt und ihnen dann den Weg in die Karkasse schmiert. Aus diesem Grund haben viele Winterreifen für Fahrräder einen noch besseren Pannenschutz als andere Mäntel.

 

Fahrrad-Winterreifen mit Spikes 

Für die ganz fiesen Tage des Winters sind Winterreifen mit Spikes erhältlich. Hier sind zahlreiche Metallpins in die Lauffläche des Reifens eingelassen, die dem Fahrrad auf glattem Eis mehr Biss verleihen. Tests zeigen, dass sie auf geschlossenen Eisflächen wirklich gut funktionieren und ein sicheres Handling des Bikes erlauben. Allerdings sind sie schon auf vernünftig geräumten Straßen nicht mehr nötig, darum solltest du genau abwägen, ob du sie wirklich brauchst. 

Wenn du nicht auf eisigem Untergrund unterwegs bist, solltest du die Spikes besser daheim lassen. Auf Asphalt oder Schotter nutzen sich die Metallpins dieser Fahrrad-Winterreifen schnell ab, sie sind wirklich nur für Eis und Schnee gedacht. Sie sind außerdem laut und rollen schlechter ab, manche Fahrer*innen empfingen sie sogar als “holprig”. Du kannst sie mit Schneeketten für’s Auto vergleichen. Sie helfen dir über die verschneite Passstraße, anderswo sind sie eher unpraktisch.

 

 Abhängig vom Wetter und deinem Trainingsplan sind Fahrrad-Winterreifen nicht wirklich nötig. Auch Allwetterreifen können dich gut durch den Winter bringen. Bild © Luca J auf  auf Unsplash

Sind Ganzjahresreifen eine Alternative?

Warum solltest du nicht einfach über den Winter Allwetterreifen oder Ganzjahresreifen fahren? Es kommt darauf an, wo du Fahrrad fährst, aber eigentlich spricht nichts dagegen! Mit Sicherheit funktionieren Allwetterreifen im Winter besser als normale Trainingsreifen oder Sommerreifen!

In vielen Gegenden Deutschlands ist der Winter inzwischen sehr mild, dort kommst du an den meisten Tagen mit Allwetterreifen gut vorwärts. Wenn du in den Alpen, im Voralpenland oder den Mittelgebirgen daheim bist, sieht es aber anders aus! Wo mit viel Schnee und starkem Frost gerechnet werden muss, sind spezielle Winterreifen die bessere Wahl. 

 

Winterreifen am Fahrrad – ja oder nein?

Ob du die Vorteile, die Fahrrad-Winterreifen bieten, voll ausnutzen kannst, hängt von zwei Faktoren ab: Wie nutzt du dein Fahrrad und wo wohnst du?

 

  • Wenn du auch im Winter regelmäßig trainierst oder zur Arbeit fährst, sind Winterreifen eine sinnvolle Anschaffung. 
  • In manchen Gegenden des D-A-Ch-Raumes lohnt sich der Kauf eher als anderswo. Wenn du in einer Gegend lebst, in der viel Eis und Schnee zu erwarten sind, machen sich Winterreifen sicherlich bezahlt!
  • Du solltest auf jeden Fall auch deine individuellen Voraussetzungen in Betracht ziehen. Ob du in einer Straße lebst, die der Räumdienst nur selten besucht oder mitten in der gut gestreuten Innenstadt, kann einen echten Unterschied machen!

 

Also… brauchst du Winterreifen für dein Fahrrad oder nicht?

Es kommt darauf an, unter welchen Bedingungen du dein Bike von Oktober bis März nutzt. 

 

Welche Fahrradreifen für welche Wetterbedingungen?

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Fährst du überwiegend an trockenen Tagen? Frost ist in deiner Gegend eher selten? In diesem Fall sind Allwetterreifen ausreichend. 

Pflügst du durch den Winterwald? Winterreifen! Fährst du Trainingsrunden bei jedem Wetter? Winterreifen! Radelst du jeden Tag zur Arbeit? Winterreifen!

Du fährst Tiefschnee und sogar Eisflächen können dir begegnen? Dann braucht dein Fahrrad Winterreifen mit Spikes.

Es schneit nicht wirklich viel in deiner Gegend, und wenn ja, ist Homeoffice angesagt? Allwetterreifen sind trotzdem eine gute Idee!

Wenn du Steigungen und Gefälle meistern musst, helfen dir Fahrrad-Winterreifen. Du fliegst damit auch nicht so einfach aus der Kurve!

Wenn du wirklich jeden Tag auf dein Fahrrad angewiesen bist, und in einer Gegend wohnst, wo immer wieder mit Eisglätte zu rechnen ist, können Reifen mit Metall-Pins eine echt gute Anschaffung sein.

Wenn du auf trockenen, gut geräumten und gestreuten Straßen unterwegs bist, sind Allwetterreifen vielleicht ausreichend. Auch der Untergrund macht einen Unterschied. Sind die Straßen glatt geteert und ohne Steigungen oder Gefälle? Dann kannst du dein Glück mit Allwetterreifen versuchen.

Es kommt immer wieder vor, dass du vor dem Räumfahrzeug losfährst und dann durch ein paar Zentimeter Neuschnee rollst? Schneematsch oder nasse Streckenabschnitte können auch auf deinem Weg liegen? Auf losem oder komprimiertem Schnee sollte dein Fahrrad Winterreifen tragen.  

Wenn nasse Straßen gerieren (“überfrierende Nässe”), sorgen Winterreifen mit Dornen am Fahrrad für mehr Grip.

Braucht DEIN Fahrrad Winterreifen?

Citybike, E-Bike oder Rennrad – ist es egal, auf welchem Fahrrad du im Winter unterwegs bist? Oder brauchst du sogar ein Winter-Fahrrad?

Nicht jede*r hat das Glück, mehrere Fahrräder zur Verfügung zu haben, aber eine häufige Empfehlung ist es, ein Fahrrad für Tiefschneetouren auf Winterreifen (vielleicht sogar mit Spikes) zu stellen, ein weiteres mit guten Allwetterreifen zu bestücken. Auch ein Fahrrad dauerhaft zum “Winter-Bike” zu erklären ist eine beliebte Methode, die den Sommer-Fuhrpark gleichzeitig vor Streusalz und Nässe schützt. Wenn du mehrere Bikes zur Auswahl hast, ist das sicherlich eine sinnvolle Maßnahme. Wenn du nur ein Fahrrad hast, steht wie beim Auto im Herbst und im Frühjahr ein Reifenwechsel an, es sei denn, du lässt das Bike den Winter über stehen.

Nur eine Herangehensweise an den Winter wäre wirklich grob fahrlässig: Du solltest auf keinen Fall im Herbst so tun, als wäre nichts… Einfach mit den abgenudelten Reifen weiterfahren oder bei wirklich winterlichen Verhältnissen mit Sommerreifen loszufahren, ist gefährlich für dich und andere!

 

Winterreifen für dein Alltags-Fahrrad

Wenn du dich jeden Tag mit dem Citybike auf den Weg zur Arbeit machst, ist eine gute Vorbereitung für den Winter eine echt gute Idee. Je dringender du auf dein Bike angewiesen bist, desto genauer solltest du es damit nehmen. Wenn du notfalls mit Bus, Fahrgemeinschaft oder Fußweg weiterkommst, ist der eine oder andere Ruhetag für’s Fahrrad sicherlich zu verschmerzen, aber gute Allwetterreifen wären trotzdem eine sinnvolle Anschaffung. Wenn du regelmäßig auf’s Fahrrad steigst, und dabei auf das Wetter keine Rücksicht nehmen kannst, solltest du auf jeden Fall Winterreifen auf dein Fahrrad montieren (lassen)!

 

Hier ist die Faustregel: Viele Citybikes und Trekkingbikes haben heute Allwetterreifen, die auch bei Nässe gut zu fahren sind. Wenn du im Winter selten auf dein Bike steigst, und das auch nur an trockenen Tagen oder Temperaturen "über Null", sind diese Reifen möglicherweise ausreichend. Je mehr Winter in deiner Heimat herrscht, desto bessere Winterreifen brauchst du!

 

Brauchen Trekkingrad und Gravel Bike Winterreifen?

Viele Trekkingbikes und Gravels sind Büro-Zubringer, für sie gilt die gleiche Devise wie für ein City-Bike. Wenn du sie auch in der kalten Jahreszeit viel fährst oder in einer Gegend mit viel Winter wohnst, sind für diese Fahrräder Winterreifen eine gute Idee. Tourenräder und Gravels haben meist ohnehin geländegängige Reifen oder Allwetterreifen, aber bei Kälte kann eine ungeeignete Gummimischung einfach nicht optimal arbeiten, Winterreifen sind hier sicherer. Auch wenn du im Winter Fahrradtouren fahren willst, sind geeignete Winterreifen absolut zu empfehlen!

 

Winterreifen für Performance Fahrräder

Wer sein Fahrrad nicht nur als Transportmittel nutzt, sondern Trainingskilometer spult, hat vielleicht eine etwas andere Meinung zu Winterreifen als ein Berufspendler. Wie steht es mit Winterreifen für Rennrad und MTB?

 

Mit dem Rennrad durch den Schnee? Mit Winterreifen kein Problem... Bild © Dimitrii Vaccinium auf Unsplash

Das Rennrad mit Winterreifen?

Winterreifen – sind sie schwerer? Sind sie langsamer? Die beiden zentralen Fragen in Rennrad-Kreisen. Wie andere Winterreifen für Fahrräder bestehen die Schlappen für Rennräder aus einer weicheren Gummimischung, sie haben eine Panneneinlage und sie haben mehr Profil. Nach diesen Informationen winken die meisten Rennradfahrer wahrscheinlich dankend ab. Aber ganz so einfach solltest du die Idee nicht verwerfen. Winterreifen und ihre Eigenschaften haben auch am Roadbike echte Vorteile!

 

  • Ob Winterreifen für dein Rennrad zu schwer sind (oder zumindest schwerer als “normale” Reifen), hängt vom Modell ab. Rechne aufgrund der Panneneinlage und des Profils mit etwas mehr Gewicht. 
  • Aber wie schnell sind Winterreifen am Rennrad wirklich? Bremsen sie dich gar aus? Du hast es weiter oben gelesen – Winterreifen fürs Fahrrad bestehen aus einer weicheren Gummimischung, so kleben sie besser auf schwierigen Untergründen. Klebrig heißt aber gleichzeitig: Mehr Rollwiderstand. Damit sind sie auf gerader Strecke vielleicht etwas langsamer unterwegs. Dafür kannst du schneller in nasse, rutschige Kurven gehen. Abhängig von deiner Route sind sie darum unter dem Strich vielleicht gar nicht sooo langsam.

 

Unser Fazit: Vielleicht sind Rennrad Winterreifen etwas weniger rasant unterwegs als normale Slicks. Aber betrachte die Sache doch mal von der anderen Seite: Eine etwas langsamere, aber konstante Trainingsfahrt ist immer noch besser als ein unkontrollierbarer Schlingerkurs oder gar der eine oder andere Sturz, oder?

 

Winterreifen für’s MTB?

Braucht ein MTB Winterreifen? Eigentlich sehen Mountainbikereifen ohnehin auf den ersten Blick aus, als wären sie für katastrophales Wetter gemacht, warum also wechseln? 

Es lohnt sich tatsächlich, am Offroad-Fahrrad Reifen für den Winter zu montieren, denn auch hier verleiht dir ein kälteresistentes Compound besseren Grip. Diese Winterreifen heißen aber auch “Mud-Tires” oder “Wet Weather Tires”, und das beschreibt den Unterschied zwischen MTB-Winterreifen und Sommer-Schluffen sehr schön. Dreck ist das natürliche Habitat eines MTBs, aber im Winter bekommst du es mit der Luxus-Variante des losen Untergrunds zu tun: Matsch, Schlamm, Morast… Und genau dafür sind die MTB-Winterreifen aka. Mud Tires gedacht, denn sie bringen eine geniale Eigenschaft mit: Das Profil der Winterreifen ist so angeordnet, dass der Matsch sich nicht dauerhaft dazwischen festsetzen kann, vielmehr sind diese Mäntel “selbstreinigend”. Wäre “Anti-Mud-Tires” nicht so ein sperriges Wort, würde es die Sache gut beschreiben.

 

Winterreifen für dein E-Bike

Reifen für E-Bikes haben oft eine besondere Kennzeichnung. Wenn du ein schnelles E-Bike oder S-Pedelec fährst, bist du verpflichtet, besondere Reifen aufzuziehen. Sie müssen die Norm ECE-R75 erfüllen. Es gibt Winterreifen, die die entsprechende Freigabe haben und die erforderliche Norm erfüllen und gerade bei höheren Geschwindigkeiten auf dem E-Bike sind sie absolut zu empfehlen! Bei einem E-Bike mit Tretassistenz bis zu 25 km/h ist es dir überlassen, welche Bereifung dein Bike hat, hier gelten die gleichen Vorteile/Nachteile wie für alle Fahrrad-Winterreifen.

 

Die passenden Winterreifen finden

Bevor du Winterreifen montieren kannst, musst du natürlich die passenden Pneus kaufen. Sie müssen zum Durchmesser ( = Reifengröße) und zur Felgenweite (= Reifenbreite) deiner Laufräder passen. Eine genaue Erklärung würde hier zu weit führen, du findest im Bike Blog aber zwei Beiträge, die dir bei der Auswahl der passenden Reifenbreite und der richtigen Reifengröße helfen. Da Winterreifen durch die Panneneinlage und das Profil eher etwas dicker ausfallen, musst du auf die Reifen-Clearance achten, also darauf, wie viel Reifen in den Hinterbau und die Gabel deines Bikes passt. 

Winterreifen werden zudem oft etwas breiter gewählt als die übliche Sommer-Bereifung. Mehr Kontaktfläche zur Straße heißt ganz einfach mehr Grip. Auch hier ist die Reifenfreiheit ausschlaggebend.

 

Wer macht die besten Winterreifen?

Es ist empfehlenswert, im Winter wirklich gute Fahrradreifen zu wählen. Bekannte Hersteller stecken viel Geld und Zeit in die Entwicklungsarbeit, darum lohnt es sich hier, auf bekannte Marken zu setzen. No Name-Produkte kosten vielleicht etwas weniger, aber ob sie halten, was sie versprechen, ist fraglich. Oft wird empfohlen, gerade bei Schlechtwetterreifen auf Hersteller zu setzen, die nicht nur Fahrradreifen produzieren. Hinter Continental oder Pirelli stecken jahrzehntelange und millionenfache Erfahrungen mit Autoreifen, das ist sicherlich eine gute Basis. Auch beim Fahrrad-Urgestein Schwalbe weiß man, wie ein Bike sicher durch den Winter rollt. 

 

Wie hilft dir ein Fatbike durch den Winter?

Es geht hier um Winterreifen und nicht um Winterfahrräder, aber offroad oder durch die Stadt – es gibt ein Fahrrad, das perfekt ist für einen Winter mit viel Schnee. Wenn du wirklich viel und regelmäßig im Winter Fahrrad fahren und dir ein Winter-Fahrrad kaufen willst, kannst du dir ein Fatbike zulegen. Vor allem in Gegenden mit viel Schnee ist ein solches Fahrrad eine gute Alternative zu jedem anderen Fahrrad. Während Fatbikes im Sommer eigentlich nur am Strand Sinn machen, sind sie im Winter besonders sicher und zuverlässig unterwegs. Die dicken Ballonreifen sinken weniger ein, damit bügelst du also über lockeren Schnee einfach hinweg. Abgesehen davon haben sie (fast) so viel Gummi auf der Straße wie so manches Auto, das erhöht den Grip deutlich. 

 

Achtung! Im Sommer müssen die Winterreifen wieder runter!

Umgekehrt – also Winterreifen auf’s Fahrrad aufziehen und einfach das ganze Jahr über damit fahren – ist übrigens auch keine gute Idee. Die weichere Mischung macht dir das Leben unnötig schwer, du müsstest mehr Beinarbeit aufbringen, um sie auf (sommerlich warmen) Straßen ins Rollen zu bringen. Außerdem würdest du damit Geld zum Fenster hinauswerfen, denn die weicheren Reifen nutzen sich schneller ab. Also lohnt es sich, im Frühjahr wieder zu normalen Reifen wechseln, auch wenn du keine Lust auf Schraubarbeit hast!

 

Wie kommst du auf dem Fahrrad sicher durch den Winter? 

Winterreifen am Fahrrad sind sicherlich die halbe Miete, aber es gibt noch andere wichtige Maßnahmen, die du treffen solltest, um dich und dein Bike auf Kälte, Eis und Schnee vorzubereiten.

 

  • Du kannst den Reifendruck etwas senken. Das schafft mehr Rollwiderstand, auf der anderen Seite bekommst du so aber mehr Gummi auf die Straße und damit zusätzlichen Grip.
  • Wenn es wirklich glatt ist, solltest du die vordere Bremse möglichst wenig und nur mit Vorsicht betätigen. Das blockierte vordere Rad würde das Fahrrad ausbrechen lassen, echte Sturzgefahr lauert!
  • Du brauchst auf jeden Fall eine gute Fahrradbeleuchtung, denn selbst wenn du tagsüber fährst, sind im Winter die Sichtverhältnisse nicht wirklich vorteilhaft für Fahrradfahrer*innen.
  • Handschuhe… du brauchst Handschuhe! Für einen aktiven Winter auf dem Bike sind winddichte und wasserdichte Handschuhe speziell für Fahrradfahrer sehr zu empfehlen! Sie schützen zudem deine Hände bei einem Sturz, wenn es doch einmal zu rutschig war!
  • Da im Winter die Sturzgefahr besonders hoch ist, solltest du unbedingt einen geeigneten Fahrradhelm tragen!
  • Einer der wichtigsten Tipps für alle, die im Winter ihren Alltag mit dem Fahrrad bestreiten, ist: Plane genug Zeit ein! Das hat vielleicht nichts mit den Reifen deines Fahrrads zu tun, kann dir aber einigen Ärger ersparen. Im Winter solltest du auf keinen Fall mit Zeitdruck unterwegs sein. Es ist im Zweifelsfall besser, ein paar Meter zu schieben, als aus der Kurve zu fliegen. Winterreifen sind nicht für Top-Speed gemacht, und du musst zusätzlich stellenweise langsamer und vorsichtiger fahren. Tu dir und anderen den Gefallen und sorge für genug Puffer, damit du vorsichtig und rücksichtsvoll fahren kannst!

 

Lies gleich weiter – mit diesen Infos kommst du sicher, warm und trocken auf dem Fahrrad durch den Winter:

 

Winterreifen fürs Fahrrad? Ist dir viel zu kompliziert, dein Drahtesel darf Winterpause machen? Wenn du dein Fahrrad über den Winter nicht benutzen willst, solltest du es entsprechend vorbereiten, in unserem Beitrag “Alles, was du über Fahrrad-Aufbewahrung wissen solltest” erfährst du, wie du Standschäden vorbeugst. Besonders wichtig ist die Lagerung deines E-Bike Akkus!

 

Titelbild: Denise Jans auf Unsplash

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