Nichts schafft dein Gepäck so unkompliziert von A nach B wie ein Fahrradkorb! Ein Korb erlaubt dir einen direkten Zugriff, du musst dich nicht lange mit Verschlüssen aufhalten und mit einem Spanngurt kannst du auch noch fleißig hochstapeln und verzurren. Klingt echt praktisch, oder? Ob du dich für einen robusten Drahtfahrradkorb, einen Vintage-Korb für die Fahrradfront oder ein Hippiemodell mit Blumenkranz entscheidest, bleibt ganz deinem individuellen Geschmack überlassen. Selbst das Argument "wird doch bei Regen alles nass“ können wir entkräften, denn zu den meisten Fahrradkörben gibt es passende Regenhauben! Die sind dann oft in Neonfarben gehalten, das ist nicht gerade dezent, aber bei Mistwetter bestens sichtbar. Wir verraten dir nun die Vorteile der unterschiedlichen Korbpositionen, was du alles mit einem Frontkorb anstellen kannst, welche Körbe sich für ein E-Bike eignen und wie du deinen Korb am Fahrrad befestigen kannst.
Fahrradkorb vorne – deinen Frontkorb hast du stets im Blick
Besonders typisch ist ein Frontkorb am Hollandrad, aber auch andere City-Bikes und E-Bikes schmücken sich immer öfter mit einem Transportkorb vor dem Lenker. Diese Körbe dürfen nicht allzu schwer beladen werden, dafür hast du dein Gepäck jederzeit im Blick. Daher eignet sich ein Front-Fahrradkorb vor allem für wertvolle Kleinteile wie Handy, Portemonnaie oder Schlüssel. Diese Wertsachen sollten auf keinen Fall unbeobachtet in einem Korb hinter deinem Rücken liegen, zu leicht könnten sie bei einem Ampelstopp Beine bekommen!
Genau wie Gepäckträgerkörbe können Frontkörbe mit unterschiedlichen Haltesystemen befestigt werden, Klicksysteme sind hier besonders praktisch. Wenn die Halterung erst einmal am Fahrrad befestigt ist, kannst du deinen Fahrradkorb mit einem Knopfdruck ablösen und mitnehmen, danach rastet der Korb einfach mit einem „Klick“ wieder in die Halterung ein. Diese Haltesysteme sind vor allem bei einem Frontkorb sehr zu empfehlen, denn sie garantieren einen sicheren und schlingerfreien Sitz des Korbes über dem Vorderrad. Die meisten dieser Adapter werden entweder am Lenkrohr oder direkt am Lenker, links und rechts des Vorbaus angeschraubt und können einfach am Fahrrad oder E-Bike verbleiben.
Gerade bei Retrofahrrädern ist häufig ein Frontgepäckträger vorhanden, der die Vintage-Optik erst so richtig zur Geltung bringt. Aber auch wenn dein Fahrrad bereits einen Frontgepäckträger hat, solltest du keinen riesigen Korb dort befestigen und komplett beladen, denn einerseits verändern sich so möglicherweise der Schwerpunkt und die Fahreigenschaften deines Bikes, andererseits brauchst du natürlich freie Sicht auf die Fahrbahn! Lenkerkörbe sind aus diesem Grund meist etwas kleiner und aus besonders leichtem Material gemacht. Ganz besonders praktisch sind Lenkerkörbe aus Stoff mit Trägern und Verschluss. Sie sind nicht nur wasserabweisend, sondern sie eignen sich dank der Träger auch gleich als Handtasche. So musst du deine Wertsachen nicht einmal umladen!
Vor- und Nachteile eines Lenkerkorbs
Pros
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Contras
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immer im Blickfeld |
weniger Zuladung |
ein sicherer Ort für Wertsachen |
kann die Fahreigenschaften beeinflussen |
auch als Korb für kleinere Hunde erhältlich |
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kann mit unterschiedlichen Haltesystemen befestigt werden |
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gibt es als Weidenkorb, Metallkorb, aus Kunststoff oder als Tasche |
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kann an Fahrrad und E-Bike montiert werden |
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Fahrradkorb hinten auf dem Gepäckträger
Ein Fahrradkorb auf dem Gepäckträger macht dein Bike zu einem echten Packesel. Regenbekleidung, Sandspielzeug, Einkauf oder Arbeitsmaterialien – die Liste der Möglichkeiten ist hier beinahe endlos! Gerade Schüler und Studenten verstauen gerne schwere Schulranzen und Taschen im Fahrradkorb, denn das schont ihren Rücken. Oft werden Fahrradkörbe hinten auch noch mit Packtaschen kombiniert, das ermöglicht dann schon ein recht stattliches Picknick!
Um dir das Handling zu erleichtern, gibt es auch für Fahrradkörbe, die hinter dem Fahrer angebracht sind, verschiedene Klicksysteme und Halteadapter, in die der Korb einrastet und die mit einem Knopfdruck wieder gelöst werden können. Allerdings ist ein hinten montierter Fahrradkorb für jeden zugänglich, hinter deinem Rücken ist also nicht der richtige Ort für deine Wertsachen!
Einen Korb auf dem Gepäckträger kannst du gerne bis zur zugelassenen Höchstbelastung vollpacken, in der Bedienungsanleitung findest du erstens die erlaubte Zuladung des Bikes und zweitens die Tragkraft des Gepäckträgers vermerkt. Beides solltest du aus Sicherheitsgründen nicht überschreiten! Und nun die schlechte Nachricht: Ohne Gepäckträger ist ein Fahrradkorb leider nur schwer am Bike zu befestigen. Wenn dein Bike keinen Gepäckträger hat, kannst du entweder einen nachrüsten oder auf Fahrradtaschen zurückgreifen, die auch ohne einen Unterbau funktionieren, dies sind vor allem Satteltaschen und Rahmentaschen.
Vor- und Nachteile eines Gepäckträgerkorbs
Pros
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Contras
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große Zuladung |
braucht einen Gepäckträger |
wenig Einfluß auf die Fahreigenschaften |
ist für jeden zugänglich |
kann mit unterschiedlichen Haltesystemen befestigt werden |
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gibt es aus unterschiedlichen robusten Materialien |
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kann an Fahrrad und E-Bike montiert werden |
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Brauche ich für mein E-Bike einen speziellen Fahrradkorb?
Hier haben wir gute Nachrichten – nein, am E-Bike kannst du jeden beliebigen Fahrradkorb nutzen. Ob du nun vorne oder hinten einen Korb anbauen möchtest – beides ist problemlos möglich. Bei der Montage eines Frontkorbs solltest du lediglich darauf achten, dass die Korbhalterung der E-Bike-Technik nicht in die Quere kommt – also dass Display, Beleuchtung und Kabel genug Platz haben. Die Montage eines Gepäckträgerkorbs ist nur dann möglicherweise etwas knifflig, wenn du ein Pedelec mit Gepäckträgerakku fährst. Aber erstens werden diese Bikes immer seltener und zweitens ist meist über dem Akkufach ein ganz normaler Gepäckträger vorhanden, auf dem du einen Korb mit oder ohne Haltesystem anbringen kannst.
Das beste Material für deinen Fahrradkorb
Fahrradkörbe gibt es in vielen unterschiedlichen Varianten, Farben und Formen. Die Materialien unterschieden sich in ihren Eigenschaften, aber mit etwas Hilfe ist selbst der Online-Kauf ganz einfach:
Fahrradkörbe aus Metall
Heute sind die meisten Fahrradkörbe aus Metall. Diese Körbe sind robust und haltbar, schlucken viele Kilos Zuladung und sie halten widrigen Wetterbedingungen jahrelang stand. Viele Metallkörbe sind mit einer schützenden Gummischicht überzogen. Hier hast du die Wahl zwischen engmaschigem Material und einem Fahrradkorb mit großen Abständen zwischen den Drähten. Je weniger Material du durch die Gegend chauffierst, desto leichter bist du natürlich unterwegs. Aus einem engmaschigen Korb verlierst du außerdem keine Kleinteile, in einem grobmaschigen Korb bleibt dagegen kein Herbstlaub oder ähnliches hängen.
Fahrradkörbe aus Weide, Stoff oder Holz
Die Nachfrage nach nachwachsendem Material ist auch bei Fahrradkörben steigend, daher gibt es viele wunderschöne Modelle aus Weidengeflecht. Auch Stofftaschen oder Holzkisten sind erhältlich. Diese Fahrradkörbe sind zwar möglicherweise nachhaltiger in der Produktion, sie sollten allerdings nicht jahrelang ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt werden.
Fahrradkörbe aus Kunststoff
Unverwüstlicher Kunststoff hat einen klaren Vorteil – er ist leicht. Außerdem kann er in jede beliebige Form gebracht werden und jede Farbschattierung annehmen, das macht ihn zu einem beliebten Rohstoff für Fahrrad-Accessoires. Viele Fahrradfahrer legen allerdings großen Wert auf ihren Öko-Fußabdruck, da sind Körbe aus Kunststoff natürlich eher kontraproduktiv. Wenn ein Korb aus synthetischem Material dein Herz erobert hat, solltest du ihn nicht als Wegwerfartikel betrachten, sondern ihn einfach so lange wie möglich benutzen. Mit den Jahren und unter UV-Licht ermüdet Kunststoff allerdings, daher ist der „Fahrradkorb für die Ewigkeit“ eher nicht aus Kunststoff.
Klicksysteme befestigen deinen Fahrradkorb flexibel und sicher
Natürlich kannst du deinen Fahrradkorb mit den guten, alten Kabelbindern festzurren. Elegant ist anders, aber meist halten Kabelbinder oder Draht zuverlässig den Korb am Bike. Spannend wird es dann, wenn du den Korb abnehmen willst. Unterwegs wird das so gut wie unmöglich, hier sind Klicksysteme doch deutlich praktischer. Du kannst unterschiedliche Haltesysteme kaufen, sie funktionieren alle gleich, untereinander kompatibel sind sie jedoch meist nicht.
Wie praktisch diese Klicksysteme sind, haben auch die Fahrradhersteller erkannt und liefern daher E-Bikes, City-Bikes, Trekkingbikes und auch Kinder- und Jugendfahrräder oft mit einem Gepäckträger aus, der schon ab Werk zu einem der Haltesysteme passt. Es gibt unterschiedliche Hersteller, die sich auf die Produktion von Fahrradkörben, Fahrradtaschen und Halteadaptern spezialisiert haben. Die bekanntesten Klicksysteme stammen von Basil, Racktime und KLICKfix.
Einige bekannte Haltesysteme
… ein Tipp zum Schluss …
So praktisch die Klicksysteme auch sind, sie haben einen Nachteil: jeder kann deinen Korb schnell abbauen.
Daher solltest du deinen Korb mit einem kleinen Vorhängeschloss sichern oder ihn sicherheitshalber mit einem Kabelschloss abschließen. Nicht dass du dann dastehst – mit der Brötchentüte, der Aktentasche oder dem Blumenstrauß – und der Korb ist weg!