Bikepacking Bikes – welches darf mit dir ins Abenteuer starten⛺?

Die Bikepacking Saison steht vor der Tür. Herrliche Stunden im Sattel erwarten dich, viele Kilometer (fast) unerforschter Schotterstraßen wollen erkundet werden. Aber welches Bikepack Bike ist das richtige für deine Touren? Gute Frage, denn mit steigender Beliebtheit des Sports wächst auch immer die Auswahl an Sportgeräten – das Angebot an langstreckentauglichen Fahrrädern, die speziell für Bikepacking gebaut werden, ist inzwischen riesig!

 

Viele Einsteiger finden es schwierig, das passende Bikepack-Bike zu finden, denn immerhin sollen darauf viele Kilometer und lange Strecken gefahren werden; viel Gepäck kommt oft auch noch dazu. Das Bike muss daher 

 

  1. möglichst bequem
  2. effizient
  3. tragfähig
  4. und haltbar

 

sein. Wir haben eine Menge wertvolle Tipps gesammelt, die dir bei der Auswahl des passenden Bikepack Bikes helfen. Wir vergleichen MTB, Gravel Bike und Tourenrad, außerdem erfährst du, was ein Fahrrad können muss, um auf langer Strecke sicher und bequem zu sein. Konkrete Vorschläge, die dir ein bestimmtes Modell von einer bestimmten Marke empfehlen, findest du hier nicht, da sind die Geschmäcker erfahrungsgemäß einfach zu verschieden.

 

Was müssen Bikepacking Bikes können?

Wenn deine Ansprüche nicht zu hoch sind, kannst du prinzipiell auf jedem Fahrrad ins Grüne fahren. Und wenn du den Trend Bikepacking testen willst, kannst du auch zunächst einfach auf dem Fahrrad losfahren, das du hast. Wenn du dann auf den Geschmack gekommen bist und immer wieder Weekender, Overnighter und Co. planst, wirst du dir sicher das passende Fahrrad zulegen wollen. 

 

Was ist Bikepacking?

Nur der Vollständigkeit halber noch einmal kurz der Unterschied zwischen Bikepacking und Fahrradtour: 

  • Tags auf dem Fahrrad und in der Nacht im Hotel – so sieht eher eine Fahrradtour aus. Du brauchst hier “nur” dein persönliches Gepäck, also Kleidung oder Pflegeprodukte.
  • Beim Bikepacking wird nicht in einem normalen Bett übernachtet. Du schläfst unterwegs im Zelt, in Schutzhütten oder gleich unter freiem Himmel. Bikepacking ist das ultimative Outdoor-Abenteuer. Hier muss eine Campingausstattung mit Zelt, Schlafsack und Gaskocher mit.

 

Du darfst die Begriffe aber gerne auslegen, wie du willst. Wichtig sind du und ein Fahrrad, Gepäck, viele Kilometer und jede Menge Spaß unterwegs! 

 

Wichtig ist darum, dass das Bikepack Bike bequem genug ist für viele Stunden im Sattel und dass Gepäck sicher und in ausreichender Menge verstaut werden kann. 

 

Was kosten gute Bikepacking Fahrräder?

Wie tief musst du in die Tasche greifen, um ein gutes Bikepacking Fahrrad zu erhalten und was heißt denn überhaupt gut? "Gut" bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem "robust und haltbar", denn wer hier am falschen Ende spart, riskiert unnötige Fahrradpannen. Du solltest auf jeden Fall einen Bogen um das ganz untere Preissegment machen, wenn du längere Touren machen willst. Du musst aber auch nicht gleich das teuerste Gravel Bike oder Hardtail kaufen, das du findest. Wenn du in der unteren Mitte der Preisskala von ca. 1700 Euro bis 2500 Euro shoppst, machst du einen guten Einstieg. Du kannst das Fahrrad dann nach und nach für deine Zwecke anpassen und/oder upgraden. Achte darauf, dass dein Bike gängige Komponenten von bekannten Herstellern hat, denn dafür bekommst du überall Ersatzteile. 

 

Welches Fahrrad ist das richtige Bikepack Bike für dich?

Die meisten Bikepacker sind auf einem Gravel Bike unterwegs. Platz zwei in der Beliebtheitsskala hat das Hardtail inne. Das Trekkingrad war viele Jahrzehnte lang das Reiserad schlechthin, das Gravel hat es ganz klar abgelöst. Und dann wären da natürlich auch noch die entsprechenden E-Bikes. Bei der Auswahl deines Bikepack Bikes gibt es viele Möglichkeiten, hier stellen wir die Fahrradarten mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

Gravel Bikes und MTB Hardtails sind die beliebtesten Bikepacking Bikes. Bilder © CannondaleOrbea 

MTB für Bikepacking

Auf dem MTB werden Bikepacking-Fahrten gerne zu einem ganz besonderen Abenteuer, hier verlockt immer der unbefestigte Pfad dazu, die vielbefahrene Straße zu verlassen. MTBs sind für schlecht befestigte Wege und losen Untergrund gebaut, die Geo, die breite Bereifung mit groben Stollen und die gut gefederte Gabel machen schwieriges Terrain fahrbar. Mit viel Gepäck an Bord musst du die ganz fiesen Strecken vielleicht umfahren, aber wenn deine Bikepacking-Routen über Trails weit weg von der Zivilisation führen werden, kannst du ein Hardtail fahren. 

Wir sprechen hier allerdings tatsächlich nur von Hardtails, denn ein Fully ist in der Regel für eine lange Tour einfach nicht effizient genug und zu schwer (wobei das bei neueren Modelljahren auch nur noch bedingt zutrifft). Du kannst natürlich auch ein E-Bike kaufen. Wenn du das eMTB als Bikepack Bike nutzen möchtest, solltest du auf ausreichend Reichweite achten. Gerade E- MTBs haben oft sehr viel Drehmoment und dafür wenig Reichweite, das ist für lange Strecken eher ungünstig.

 

Gravel Bikes als Bikepack Bike

Gravel Bikes sind absolut angesagt, und ein Großteil aller Bikepacker ist auf einem Gravel unterwegs. Auf einem dieser sportlichen Bikepacking-Fahrräder kannst du gut Strecke machen, denn sie sind schnell und effizient unterwegs. Trotzdem fällt die Sitzposition nicht zu tief aus. Ein tiefer Sitz wäre zwar besonders schnell, aerodynamisch und effizient, für lange Fahrzeiten aber einfach zu unbequem. Die Bereifung und die Bandbreite der Schaltung erlauben das Befahren von Asphalt und befestigten Wegen ebenso wie Touren über Feldwege oder Waldwege. Was die Ausstattung angeht, hast du eine große Spanne zur Auswahl. Mit Schutzblechen, Lowridern, Gepäckträger, Beleuchtung oder ohne. Zumindest gibt es hier die nötigen Anbaupunkte für allen Luxus. Der Rennradlenker macht lange Touren besonders angenehm, denn du kannst unterwegs immer wieder umgreifen und damit deine Sitzhaltung verändern. 

Achtung, es gibt unterschiedliche Interpretationen des Gravel Bikes. Einige werden für Touren oder Bikepacking gebaut, andere sind eher Citybikes oder sehr dicht dran am Rennrad. Das kann sich auf die Geometrie auswirken, aber auch die Ausstattung oder Spezifikationen wie die Reifenfreiheit oder die Schaltung können sich deutlich unterscheiden. Auch unter den Gravel Bikes erscheinen mehr und mehr E-Bikes, auch hier ist die Reichweite entscheidend, wenn du damit bikepacken willst.

 

Sind Trekkingbikes als Bikepacking Bikes noch zeitgemäß?

Das Trekkingrad hat momentan ein etwas angestaubtes Image und das völlig zu unrecht! Ein Tourenrad oder Trekkingrad ist eigentlich das Bike für Fahrradtouren, ob du nun Bikepacking machst oder nicht. Aber Gravel Bikes sind eben “in”, und Trekkingbikes darum (momentan) eher Mauerblümchen. Diese Fahrräder bringen nach wie vor zahlreiche Vorteile mit. Sie sind unfassbar robust gebaut, haben eine große Auswahl an Gängen, eine langstreckentaugliche Ausstattung und unzählige Anbauösen für Gepäck. Wenn du lange Strecken fahren und viel Gepäck mitnehmen willst, ist es also absolut ok, wenn du ein solches Fahrrad zum Bikepack Fahrrad erklärst! Ihr Nachteil ist allerdings das Gewicht. Eine dicke Lichtanlage, Schutzbleche und Gepäckträger haben ihre Vorteile, aber sie machen ein Fahrrad zum Schwergewicht.

Gerade im Trekkingbereich gibt es viele E-Bikes, die sich für Bikepacking gut eignen. Ein Trekking-E-Bike hat in der Regel eine große Reichweite, die ist für große Abenteuer natürlich besonders wichtig!

Ein Trekkingrad eignet sich perfekt für Radreisen, Radtouren oder als Bikepack Bike. Bild © Giant

Randonneur, Reiserad und Expeditionsrad für Bikepacking

Es gibt unterschiedliche Bezeichnungen, unter denen du Fahrräder für sehr lange Bikepacking-Radreisen finden kannst, Randonneur, Reiserad oder Expeditionsrad sind nur einige davon. Diese Fahrräder sind die wahren Packesel, und wenn du Bikepacking im großen Stil machen willst, solltest du ein solches Fahrrad kaufen. Neben anderen Vorteilen gibt es vor allem zwei Punkte, die an einem Expeditionsrad besonders interessant sind: Damit du unterwegs nicht liegen bleibst, werden sie möglichst haltbar gebaut. Sie haben zudem oft eine reparatur- und wartungsfreundliche Ausstattung, also eher gängige Teile, die weit verbreitet sind, damit du nicht lange nach Ersatzteilen suchen musst. Auch Stahlrahmen sind hier typisch, denn sie sind vielleicht etwas schwerer, aber dafür sehr haltbar. Wenn dein Bikepacking nicht im Schwarzwald, sondern in der Mongolei stattfindet, ist ein Reiserad eine gute Idee.

 

Das E-Bike für Bikepacking

“Das E-Bike” gibt es nicht, es gibt aber E-Gravel Bikes, E-Hardtails oder Trekking-E-Bikes. Wenn du auf deinen Bikepackingtouren ein Elektro-Fahrrad fahren möchtest, solltest du auf zwei Punkte achten:

 

  • Dein Akku braucht viel Reichweite.
  • Der Ladevorgang sollte möglichst kurz sein, denn wenn du irgendwo weit draußen übernachtest, gibt es vielleicht keine Steckdose. Dann ist es praktisch, wenn du während der Mittagspause im Biergarten viel Saft in deine Batterie kriegst. Möglicherweise solltest du in den SpeedCharger investieren, den manche Hersteller anbieten.

 

Das letzte Wort sollte bei der Auswahl des Bikepacking Fahrrads immer dein Körper haben. Nicht das coolste oder angesagteste Fahrrad ist das beste. Das Fahrrad, auf dem du dich pudelwohl fühlst, ist ein guter Bikepacking-Partner!

 Vor- und Nachteile von MTB, Gravel Bike & Trekkingrad 

 

Gravelbike

MTB Hardtail

Trekkingrad

leicht

relativ leicht

umfassend ausgestattet

Straße, Feldwege und Waldwege fahrbar

trail-tauglich

Straße, Feldwege und Waldwege fahrbar

Anbaupunkte für viel Gepäck

beim Gepäck musst du möglicherweise improvisieren

Anbaumöglichkeiten für viel Gepäck, Gepäckträger vorhanden

schnell und effizient

gute Dämpfung durch Federgabel und dicke Reifen

gute Dämpfung, Federgabel und breitere Reifen

Lenker erlaubt unterschiedliche Positionen

 

robust

nicht offroad-tauglich

langsamer

nicht offroad-tauglich

Starrgabel

weniger effizient

meist schwerer

Übersicht Vor- und Nachteile verschiedener Fahrräder

 

Schaltung und Bereifung – was ist sinnvoll am Bikepack Bike?

Gerade als Einstieger kannst du dich beim Kauf eines Bikepack Bikes einfach zunächst auf den Hersteller verlassen und mit den Komponenten losfahren, die das Fahrrad mitbringt. Je mehr eigene Erfahrungen du gesammelt hast, desto eher wirst du wissen, was genau du für deine Touren brauchst. Einige Hinweise haben wir trotzdem für dich:

 

Welche Schaltung brauchst du?

Um Gewicht und Wartungsaufwand zu sparen, haben viele Bikepacking Bikes eine 1x-Schaltung. Es gibt aber auch Modelle, die eine 2x oder sogar 3x-Schaltung mitbringen. Gerade mit einem schwer beladenen Fahrrad sind viele Gänge ein Vorteil, eine umfangreiche Schaltung macht das Bike allerdings auch schwer. Welche Übersetzung du konkret brauchst, hängt vom Gewicht deines Gepäck ab, aber auch mögliche Steigungen, die Beschaffenheit des Untergrunds oder deine Fitness spielen eine Rolle. 

Für den Einstieg und einen nicht zu extremen Mix an Untergründen und Steigungen hat sich eine 1x Schaltung mit einer 10-42 Kassette bewährt, auch eine 2x-Schaltung mit 11-32 Kassette wäre denkbar. Wenn du damit die ersten Erfahrungen gesammelt hast, wirst du schnell merken, in welcher Richtung du deine Gänge ausbauen musst, um für dich das passende Setup zu finden.

 

Bereifung

Welche Reifen sollte dein Bikepacking Bike haben? Auch hier spielen verschiedene Kriterien wie Dämpfung, Grip, Speed oder Geländegängigkeit eine Rolle, die deine Entscheidung beeinflussen kann. Der entscheidende Kauftipp liegt vor dir, oder besser: unter dir. Der Untergrund, auf dem du bevorzugt unterwegs bist, sagt dir, ob du dickere oder schmalere Reifen montieren solltest. 

 

Für die richtige Wahl bei der Bereifung musst du dir den anvisierten Untergrund ansehen!

 

  • Bleibst du eher auf Asphalt? 
  • Fährst du auf Schotterstraßen, Feldwegen und Waldwegen?
  • Bist du auch offroad unterwegs?

 

Grundsätzlich sind dicke Reifen mit viel Profil auf unebenen, losen und ruppigen Strecken daheim, sie dämpfen und sie haben durch die breite Auflagefläche gute Bodenhaftung. Sie kosten allerdings mehr Kraft (sie haben einen höheren Rollwiderstand, außerdem wiegen sie mehr) und erreichen nie die Geschwindigkeiten, die schmale, glatte Reifen schaffen. Ein ausgeprägtes Profil verbessert den Grip zusätzlich. Je besser befestigt dein Weg ist, desto schmaler und glatter dürfen die Mäntel sein. 

Wie breit die Reifen sein können, hängt davon ab, was in deinen Fahrradrahmen passt. Für den Fahrradkauf gilt darum eine einfache Regel: Je mehr Reifenfreiheit dein Bikepacking Bike bietet, desto flexibler bist du bei der Wahl der Reifen. 

Lies einfach den kompletten Guide zur Reifenbreite hier im Bike Blog, wenn du mehr Informationen zu Fahrradreifen brauchst. 

Ein weiteres Kriterium kommt von oben – auch das Wetter ist ein wichtiger Faktor. Es gibt für Gravel Bikes Regenreifen, Allwetterreifen und Reifen, die auf trockenem Boden optimal greifen. Ganz ähnlich sieht es auch beim Mountainbike aus. Es gibt Mud-Tires (Matschreifen), Reifen für trockenen Untergrund und Allrounder. Jahreszeit und Wetterlage können spezielle Reifen erfordern, ansonsten sind Allwetterreifen ein guter Kompromiss.

Dass hochwertige Reifen mit Pannenschutz oder ein Tubeless-Setup unterwegs weniger Ärger machen, müssen wir dir wahrscheinlich nicht noch einmal erzählen.

Wenn du ein neues Bikepack Bike kaufst, solltest du auch über die Reifengröße nachdenken. Für besonders große oder kleine Bikepacker*innen stellt sich die Frage vielleicht nicht, aber wenn du die Wahl hast, kannst du zwischen Lauffreude (große Reifen) und Wendigkeit (kleinere Laufräder) wählen. 

 

Darauf solltest du beim Kauf eines Bikepacking Bikes achten

Welches Zubehör braucht ein Bikepacking Bike? Einfach ALLES? Oder nur eher wenig? Bild © Marek Piwnicki auf Pexels

Gepäckträger

Beim Thema Gepäckträger scheiden sich die Geister. Viele Bikepack Bikes haben einen. Viele Bikepacker würden sich nie mit einem erwischen lassen. Wo hier die Wahrheit liegt, ist schwer zu sagen. Fakt ist: Für Bikepacking brauchst du eine ganze Menge Ausrüstung, und die ist auf einem Gepäckträger schnell und sicher verstaut. Die 65 Liter Inhalt, die dreiteilige Gepäckträgertaschen erreichen können, schafft ganz einfach keine andere Fahrradtasche! Trotzdem sind gerade am Gravel Bike eher Fronttaschen, Satteltasche und Rahmentasche im Einsatz. Mehr dazu weiter unten.

 

Unser Tipp: Achte beim Fahrradkauf auf die Montageösen. Du kannst einfach Gepäckträger nachrüsten, wenn es an der Gabel und am Rahmen Montagepunkte dafür gibt. Welche Taschen du dann mitnimmst, ist eine sehr individuelle Entscheidung, Auswahl gibt es jedenfalls genug! 

 

Beleuchtung

Bikepacking… lange Fahrzeiten – es kann durchaus dunkel werden, bevor du dein Ziel erreichst. Außerdem wirst du immer wieder auf Straßen unterwegs sein, die ein StVZO-konformes Fahrrad erfordern, und dafür braucht es die entsprechende Beleuchtung. Ob du eine fest montierte Lichtanlage mit Dynamo oder Akku-Lampen am Bike hast, ist egal, aber du brauchst zugelassene Lampen. Abnehmbare Fahrrad-Scheinwerfer dienen auch im Camp als Taschenlampe, das kann wirklich praktisch sein! 

 
Ist eine Stirnlampe beim Bikepacking sinnvoll?

Viele Bikepacker empfehlen eine Stirnlampe, denn damit kannst du dein Zelt bei Dunkelheit aufbauen oder dein Essen in der Nacht zubereiten und hast beide Hände frei. Prinzipiell ist das eine gute Idee. Während der Fahrt eine Stirnlampe zu tragen, ersetzt allerdings nicht die vorgeschriebene Fahrradbeleuchtung. Vielmehr kann es passieren, dass das schwankende Licht am Kopf andere Verkehrsteilnehmer eher irritiert, als für gute Sichtbarkeit und Sicherheit zu sorgen. 

 

Hier noch ein Tipp für alle, die mit ihrem Bikepack Bike auf Auslandsreise gehen wollen: Informiere dich vor der Reise über die Gesetze im Urlaubsland, nicht überall gelten die gleichen Bestimmungen und Vorschriften für Fahrräder im Straßenverkehr!

 

Welche Befestigungsmöglichkeiten braucht dein Bikepack Bike?

Es gibt Fahrradtaschen, die du mit Gurten, Straps oder Klemmen einfach so befestigen kannst. Andere Taschen brauchen einen verschraubten Gepäckträger, dann sitzen sie aber auch besonders fest und wackeln oder rutschen nicht. 

Diese Möglichkeiten gibt es am Bikepacking Bike für den Gepäcktransport:

 

  • Der klassische GepäckträgerViele Fahrräder haben über dem hinteren Rad einen Gepäckträger oder zumindest die Schraubösen dafür. Es gibt hintere Gepäckträger aber auch ohne feste Verschraubung, dann haben sie aber in der Regel deutlich weniger Zuladung.
  • Lowrider: Du kannst auch an der Gabel Gepäckträger anbauen und dort Fahrradtaschen befestigen. Deine Gabel muss dafür allerdings Schraubösen haben. Es gibt aber auch Gabeltaschen, die ohne einen Gepäckträger montiert werden können. 
  • Es gibt Rahmentaschen, die du in den Ösen, die eigentlich für einen Flaschenhalter gedacht sind, anschrauben kannst. Die meisten Rahmentaschen werden aber mit Gurten befestigt. 
  • Die meisten Bikepacker*innen sind mit einer Lenkerrolle unterwegs. Meist werden diese runden Lenkertaschen ohne Halterung befestigt, sie bringen ihre Gurte oder Klettverschlüsse mit. 
  • Satteltaschen werden ohne Schrauben befestigt, auch sie bringen ihren eigenen Gurte, Klemmen oder Haltegummis mit. 

 

Wenn dein Fahrrad die nötigen Schraubösen nicht hat, kannst du Fahrradtaschen mit Gurten oder flexiblen Halterungen befestigen. Dann musst du sie vielleicht hin und wieder neu verzurren oder an Ort und Stelle zurückschieben.

An einem Bikepacking-Fahrrad sind oft viele Montagepunkte für Gepäckträger und Wasserflaschen vorhanden. Bild © Diamant Rad

Beachte die Zuladung!

Egal, wie und wo du Taschen fixierst… wenn du auf der Suche nach einem Bikepacking Fahrrad bist, solltest du eine Kennzahl unbedingt beachten. Bei jedem Fahrrad ist ein zulässiges Gesamtgewicht oder die erlaubte Zuladung angegeben. Ein Fahrrad dauerhaft mit zu viel Gepäck zu überfordern, kann Materialschäden und vorzeitigen Verschleiß verursachen. Noch schlimmer wäre es, wenn die Bremsen oder die Lenkeigenschaften nicht mehr mitmachen!

 

Wie machst du dein Fahrrad bequem für lange Bikepacking Touren?

 

Q: Was macht ein Fahrrad bequem? 

A: Achte beim Kauf auf die Sitzhaltung

 

Je tiefer du sitzt, desto sportlicher, effizienter und windschnittiger bist du unterwegs. Schneller eben. Aber diese Sitzhaltung hat auch Nachteile. Du siehst nicht viel – und das wäre echt schade. Außerdem macht so mancher Rücken in dieser Stellung nicht lange mit. Hier eine genaue Angabe zur besten Geometrie zu machen ist einfach unmöglich, jeder Mensch ist anders, Damen und Herren brauchen unterschiedliche Rahmenabmessugen und so weiter.

Normalerweise sind die typischen Bikepack Bikes nicht zu tief veranlagt, aber wenn dein Gravel dicht am Rennrad gebaut ist, kann die Sitzhaltung recht athletisch ausfallen. Am besten ist es, verschiedene Fahrräder auszuprobieren und vor einer langen Tour einige Probeläufe einzuplanen. Du kannst die Sitzhaltung deines Fahrrads außerdem mit unterschiedlichen Vorbauten, Lenkern, Sätteln und Sattelstützen verändern und anpassen.

 

Sattel

Die Auswahl des Sattels ist ähnlich wie die Rahmengeometrie reine Gefühlssache. Worauf du dich wohlfühlst, ist nicht vorherzusagen, du musst Proberunden drehen. Das war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist: Es gibt eine riesige Auswahl an Sätteln, du wirst einen finden, der zu dir passt! Notfalls hilft ein Sattel-Fitting oder eine Sonderanfertigung. Du solltest aber auf jeden Fall deinen Sattel testen, bevor du zu einer längeren Tour aufbrichst! 

Rund um den Sattel kannst du mit zwei Fahrradteilen für mehr Bequemlichkeit sorgen: Erstens gibt es gekröpfte Sattelstützen, die die gesamte Sitzposition verschieben. Auch die belasteten Stellen des Sitzbereichs ändern sich mit einer neuen Sitzposition. Wenn du merkst, dass jede Unebenheit direkt bei deinen Bandscheiben landet, kann eine gefederte Sattelstütze gezielt entlasten.

 

Lenker

Je mehr Möglichkeiten dir dein Lenker bietet, desto besser. Da bist du als Gravel Biker auf jeden Fall fein raus – der Gravel Lenker bietet viele verschiedene Griff-Optionen, die du unterwegs nutzen kannst, um die Haltung deiner Hände und Arme zu verändern und damit deinen Körper zu entlasten. Um auf schwierigen Abschnitten mehr Kontrolle über das Fahrrad zu haben, ist das untere Ende eines Gravel Lenkers oft seitlich ausgestellt (der Lenker hat “flare”). Ein Hardtail bietet diese Möglichkeit mit seinem Flatbar nicht, darum solltest du vor der ersten großen Bikepacking Tour ganz besonders gründlich testen, testen und noch mehr testen! 

Wenn du eine ganz genaue Anleitung für das Setup deines Cockpits lesen möchtest, findest du eine hier im Bike Blog.

 

Vibrationen sind ein Problem

Ein Hardtail hat eine Federgabel, ein Gravel Bike in der Regel nicht. Das kann beim Bikepacking wirklich zum Problem werden, denn die Federgabel und die dicken Reifen des MTBs haben einen großen Vorteil: Sie federn Unebenheiten ab. Gravel Bikes sind ungefedert, das heißt jeder Kieselstein auf dem Weg kommt direkt bei deinen Schultern an. 

Hier gibt es zwei sehr günstige Möglichkeiten, die für mehr Bequemlichkeit auf dem Bikepack Bike sorgen: 

 

  • Handschuhe mit Gelpolster

Handschuhe kosten nicht viel, sie sind auf langen Bikepacking-Touren ganz einfach Pflicht, sonst drohen Schwielen, eingeschlafene Pfoten oder auch wenig Halt bei Nässe. Aber deine Fahrrad-Handschuhe können dein Bikepacking Radl ganz besonders komfortabel machen. Wenn sie eine Gel-Einlage mitbringen, schlucken sie Erschütterungen. Es gibt auch Handschuhe mit Schaumpolstern, aber viele Biker empfinden Gel als ganz besonders angenehm.

 

  • Lenkerband mit Federung

Am Lenkerband nach “Federung” zu suchen ist vielleicht übertrieben, aber Polster gibt es auf jeden Fall! Lenkerband kannst du in unterschiedlichen Stärken kaufen, ein dickeres Lenkerband besteht aus verschiedenen Lagen und bringt eine stoßdämpfende Innenschicht mit. Besonders komfortabel wird dein Bikepacking Bike, wenn du dich hier nicht auf Schaumpolster verlässt, sondern ein Tape mit Gel-Einlage wickelst. Auch Noppen oder eine Wabenstruktur können ruppigen Untergrund ausgleichen. Die Hersteller beliefern dich hier heute mit den unterschiedlichsten Produkten, mit Sicherheit findest du ein Lenkerband, das dein Bikepack Bike bequemer macht.

Dämpfung oder guter Halt auch bei Nässe – du musst dich hier glücklicherweise nicht entscheiden, hochwertige Cork Tapes können beides!

Auch für dein Tourenrad oder MTB kannst du dämpfende Griffe kaufen. Ergonomische Griffe mit Flügeln bieten deinen Händen eine größere Auflagefläche, viele Radfahrer*innen empfinden das als sehr angenehm. Und – zugegeben – ihr Coolness-Faktor geht gegen Null, aber Lenkerhörnchen erlauben auch am Flatbar das Umgreifen. 

 

In der Regel ist es kein Problem, Gel-Griffe und Handschuhe mit Geleinlage zu kombinieren, aber trotzdem solltest du die Kombination testen, bevor du eine lange Bikepacking-Reise unternimmst! Zu viel Gel in den Händen kann das Lenkgefühl schwammig werden lassen. 

 

Etwas teurer wird es, wenn du den Lenker austauschen willst. Aber auch diese Investition kann sich lohnen, denn es gibt Lenker, die Vibrationen killen und damit für mehr Ruhe im Oberkörper sorgen. Außerdem gibt es Lenker mit allen möglichen Abmessungen, mit Sicherheit ist irgendwo dein Wohlfühl-Lenker erhältlich. Die Position des Lenkers kannst du mit einem neuen Vorbau verändern. 

 

Wie bereitest du dein Bikepack Bike auf die große Reise vor?

Du hast das passende Fahrrad gefunden, jetzt kann es losgehen? … fast! 

Bevor du mehrere Stunden im Sattel verbringst, solltest du auf jeden Fall testen, testen und noch mehr testen! Ein Bikepack Bike bestellen und damit direkt aus dem Karton auf einen Fahrrad-Fernweg zu starten, kann wirklich zum Fiasko werden! Daher noch ein letzter Tipp an dieser Stelle: Kaufe dein Fahrrad rechtzeitig vor der Tour, so kannst du Probefahrten machen, alles passend einstellen und notfalls Teile tauschen. Für dein bereits vorhandenes Bikepacking Bike gilt: Checke es vor der Reise durch und vernachlässige Wartung und Pflege nicht, so reduzierst du das Ausfall-Risiko. Wir wünschen dir viel Spaß da draußen und Kette rechts!

 

Titelbild © Teemu R auf Pexels

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