Rennräder haben viele Fans. Die einen säumen zu Tausenden die Straßen, wenn die berühmten Rennteams sich die Bergetappen der legendären Fahrradrennen Frankreichs oder Italiens hinaufkämpfen, andere möchten selbst das einzigartige Fahrgefühl empfinden, dass nur ein Rennrad bieten kann. Wenn du zum ersten Mal auf einen echten Racer steigst, wirst du dich wundern! Du kannst gar nicht anders, du wirst in Sekunden schnell, wirklich schnell. Warum? Ein Rennrad kann gar nicht anders, es rennt!
Aber wenn die Fahrräder an sich schon so schnell sind, wie immer behauptet wird, was bleibt denn dann noch für den Piloten zu tun? Die Antwort ist ganz einfach: Natürlich sorgst du hier für den Vortrieb, auch ein Rennrad fährt nicht von alleine. Es ist aber dafür gebaut, deine Anstrengungen vollständig zu nutzen und in Strecke umzusetzen. Die Rahmenform, das Material, die Komponenten, einfach alles am Rennrad ist dafür konzipiert, dir den Aufbau einer konstanten, hohen Geschwindigkeit so einfach wie möglich zu machen.
Wenn du bereits passionierter Rennradfahrer bist und nach einem neuen Fahrrad suchst, bist du hier im Fahrrad-Onlineshop an der richtigen Adresse. Aber auch wenn du dein erstes Rennrad kaufen willst, haben wir jede Menge Auswahl für dich. Damit du das passende Modell aussuchst, findest du hier viele interessante Fakten rund ums Rennrad, lies einfach weiter, dann bist du bestens informiert.
Die Abkürzung:
Das ist ein Rennrad – Wissenswertes rund um pfeilschnelle Rennräder
Bei manchen Fahrräder ist man auf den ersten Blick ja nicht so ganz sicher – ist das ein City-Fahrrad oder ein Trekkingrad? Oder doch ein Mountainbike? Ein Rennrad kannst du in 99,8% aller Fälle sofort erkennen, denn es hat einen klassischen Rennradlenker.
Dann ist die nächste Frage: Ist das Fahrrad vor dir ein Gravel Bike, ein Straßenrennrad oder ein Cyclocrosser? Hier erfährst du, wie du die drei verwandten Fahrradarten zielsicher unterscheiden kannst.
Warum spricht man von einem „Straßenrennrad?
Schuld an dieser Bezeichnung sind vor allem Gravel Bikes, die geländegängigen Verwandten der Rennräder, die seit ein paar Jahren den Markt rocken. Sie fallen optisch ebenfalls in den Bereich Rennrad, unterscheiden sich aber in ihrer Funktion und in ihrem Einsatzgebiet deutlich vom klassischen Road Bike. Auch Cyclocrossbikes sind streng genommen Rennräder. Also wurde „Rennrad“ zum Oberbegriff, Straßenrennräder, Gravelbikes und Cyclocrosser sind heute die Unterkategorien.
Die englische Bezeichnung der Bikes war da übrigens ihrer Zeit voraus, auf Englisch spricht man nämlich nicht von einem „Race Bike“, du fährst hier ein „Road Bike“, also ein „Straßenfahrrad“. So ist auch gleich der Aufenthaltsort erklärt, wo sich Straßenrennräder am liebsten tummeln: Auf der Straße.
Drei Eigenschaften prägen das Straßenrennrad: Leicht, clean, schnell
Wenn wir die drei Haupteigenschaften eines Rennrads etwas genauer beleuchten, wird schnell klar, was genau ein Rennrad definiert:
- Leicht: Leider können wir dir Rennräder nicht zum Kilopreis verkaufen, das würde sich nicht lohnen, denn die Bikes werden mit jedem Modelljahr immer leichter. Rennräder sind die leichtesten Fahrräder überhaupt. Top Modelle mit Carbonrahmen und einer guten Rennrad-Komplettgruppe wiegen unter 10 Kilo, die Mega-Luxus-Modelle bringen weniger als 7 Kilo auf die Waage! Generell werden Fahrradteile mit jedem neuen Modelljahr leichter, aber bei Rennrädern könnte man schon fast von einem „Diäten-Wahn“ sprechen. Das Rennen um die leichtesten Carbon-Rahmen, die leichtesten Komponenten und die leichtesten Anbauteile sorgt dafür, dass die Bikes das von der UCI vorgeschriebene Wettkampf-Höchstgewicht von 6,8 Kilogramm sogar unterschreiten.
- Clean: Damit die Bikes immer wieder sämtliche Gewichtsrekorde unterbieten können, werden an allen Ecken und Enden Teile reduziert. Besonders am Rennrad sind alle Maßnahmen beliebt, die Teile einsparen, zum Beispiel elektronische Schaltungen, denn die brauchen keine Züge. Die Fahrradkomponenten, die unbedingt sein müssen, werden dann zusätzlich gerne versteckt, Stichwort „integriertes Cockpit“. Dafür wird gerade bei italienische Rennrädern gerne bei der Lackierung ordentlich geklotzt. Irgendein Finish muss ja schließlich drauf, das darf dann auch gerne großzügig bunt ausfallen!
- Schnell: Und warum der ganze Zirkus? Ganz einfach… um der Trägheit der Masse ein Schnippchen zu schlagen! Weniger Fahrrad bekommst du einfacher schnell.
Moderne Rennrad-Kategorien
Heute spezialisieren sich Fahrräder immer mehr, es gibt für jedes Vorhaben, für jeden Fahrer und für jede Strecke das passende Straßenrennrad zu kaufen.
Race-Rennrad:
Race-Rennräder sind die Bikes, die auf den großen Radrennen rund um den Globus zu immer neuen Höchstleistungen getrieben werden. Diese „Renn-Rennräder“ sind für perfekten Vortrieb konzipiert, sie beschleunigen und klettern ohne Gnade. Die UCI schreibt 6,8kg Mindestgewicht für ein Rennrad vor, technisch geht es auch noch ein paar Gramm drunter. Komfort? Wer braucht schon Komfort, wenn der Geschwindigkeitsrausch einkickt?
Endurance Rennrad:
Ein Endurance-Rennrad ist irgendwo zwischen einem Gravel und einem Rennrad angesiedelt. Es bietet etwas mehr Fahrkomfort als ein Racer, du hast mehr Reifen-Clearance und die Sitzhaltung fällt entspannter aus. Diese Bikes sind für lange Fahrten gedacht, also für sportliche Fahrradtouren oder Trainingsfahrten, bei denen es nicht auf die Zehntelsekunde ankommt.
Aero, Zeitfahrrad, Triathlonbike:
Natürlich fallen auch Fahrräder wie Aeros, Zeitfahrräder oder Triathlonräder unter die Bezeichnung Rennrad. Diese Bikes sind aber eher selten und nur für begrenzte Einsatzgebiete gedacht. Wenn du ein solches Fahrrad brauchst, kennst du dich wahrscheinlich bestens in der Materie aus, daher erklären wir in dieser allgemeinen Kaufberatung nichts weiter dazu.
Effizienz ohne Schnickschnack
Damit dein Fahrrad alle Kraft in Geschwindigkeit umsetzen kann, muss es vor allem eines sein: Effizient. Da ist ein möglichst geringes Gewicht schon einmal nicht schlecht, aber es gibt noch weitere Maßnahmen, um möglichst viel deiner Trittkraft auf die Straße zu bringen.
Ein Rennrad ist völlig ungefedert. Dämpfer, eine Federgabel, dicke Reifen, all das suchst du am Rennrad vergeblich, denn alle Bauteile, die dämpfen schlucken nicht nur Erschütterungen von unten, sie gleichen auch Bewegungen von oben aus. Sie pulverisieren also deine Muskelarbeit!
Damit auch wirklich gar nichts an deinem Rennrad nachgibt, bringen die Rahmen eines Rennrads meist hervorragende Steifigkeiten mit. Rennradrahmen mit etwas Flex bieten zwar mehr Komfort, sind aber eben weniger schnell. Das ist auch der Grund, warum du Stahlrahmen in dieser Kategorie eigentlich nur noch bei Retro-Bikes findest. Stahl ist zwar haltbar, aber schwer und weniger steif. Aluminium ist deutlich leichter, auch die Steifigkeit verbessert sich bei einem Alu-Rennrad. Alu-Fahrräder sind außerdem günstig. Der Traum aller Rennradfahrer ist allerdings ein Carbon-Rennrad. Carbon ist nicht nur beliebig formbar, dieses Rahmenmaterial ist leicht und extrem starr.
Der Lenker
Wir hatten dir ja weiter oben Unterscheidungskriterien versprochen, anhand derer du Gravel Bikes, Cyclocross-Fahrräder und Straßenrennräder unterscheiden kannst. Der Lenker ist es aber nicht! Alle drei Fahrräder haben in der Regel ein Dropbar, einen klassischen Rennradlenker. Es gibt viele verschiedene Bezeichungen für die verschiedenen Aufs und Abs eines Rennradlenkers, das hier sind die wichtigsten:
- Nach dem Vorbau, also der Lenkerklammung, kann der Lenker zunächst etwas zurück in Richtung Sattel gebogen sein, er hat dann „Backsweep“. Manche Lenker sind an dieser Stelle noch etwas nach oben gebogen, der leichte „Rise“ macht die Fahrhaltung weniger tief und aerodynamisch, dafür komfortabler.
- Ab dem Vorbau ist der Lenker dann zunächst nach vorne gebogen, das ist der „Reach“ des Lenkers.
- Dann geht es abwärts. Der „Drop“ gibt dem ganzen Lenker erstens seinen Namen, außerdem beschreibt er, wie weit der Lenker abwärts gebogen ist. Je tiefer der Drop, desto tiefer und sportlicher sitzt du, wenn du dort zugreifst.
- Die Lenkerbreite verrät dir, ob der Lenker zu deiner Schulterbreite passt. Je schmaler der Rennradlenker, desto aerodynamischer fällt die Haltung deiner Arme und Schultern aus.
Sonderfall Gravel-Dropbar: Während ein Rennradlenker möglichst schmal ist, sind die unteren Endes eines Gravellenkers weit nach außen gebogen. So kannst du erstens die Position deiner Arme unterwegs besser variieren und Ermüdungserscheinungen vorbeugen. Außerdem verleiht dir ein breiterer Lenker mit viel „Flare“ eine bessere Kontrolle über dein Fahrrad, vor allem auf schwierigem Gelände ist das ein echter Vorteil.
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Die Geometrie
Bei der Geo trennt sich die Spreu vom Weizen, ein Rennrad strebt nach Höchstgeschwindigkeiten, nicht nach Fahrkomfort und guter Aussicht. Es hat einen großen Reach, also einen langen Abstand zwischen Sattel und Lenker. So fährst du tief gebeugt und erzeugst möglichst wenig Luftwiderstand. Der typische steile Sitzrohrwinkel begünstigt effizientes Pedalieren, so baust du schnell Geschwindigkeit auf und kannst sie problemlos über lange Strecken halten.
Viele Rennräder haben außerdem durch ein steiles Steuerrohr und somit einen eher kurzen Radstand, die Bikes sind wendig und agil, schlimmstenfalls etwas unruhig.
Aber auch hier ist die Unterscheidung noch schwierig! Wenn du nicht gerade mit einem Meterstab unterwegs bist, braucht es schon ein geübtes Auge, um eine Rennrad-Geo von einer Gravel-Geo zu unterscheiden.
Die Bereifung
Des Rätsels Lösung: An der Bereifung kannst du festmachen, ob du es mit einem Rennrad, einem Gravel oder einem Cyclocrossbike zu tun hast. Gravelbikes und Cyclocrosser stehen auf breiteren Reifen, bei einem Rennrad ist die Bereifung schmal. Der Grund dafür ist wieder einmal die Geschwindigkeit. Weniger Material auf der Straße bedeutet weniger Rollwiderstand. Gravel- und Cyclocross-Reifen haben außerdem ein deutlich sichtbares Reifenprofil, Rennradreifen sind glatt, auch das reduziert den Rollwiderstand. Zum Vergleich: Mountainbikes fahren auf den breitesten Reifen, die du für Geld kaufen kannst, hier sind um die 7cm Reifenbreite keine Seltenheit, das sind im Vergleich zum Straßenrennrad etwa 5cm mehr.
Rennradreifen sind also generell schmal. Hier gibt es Schwankungen, Trends und persönliche Vorlieben, aber 25mm Reifenbreite sind häufig anzutreffen. Die schmalen Reifen sorgen nicht nur für ein direktes Fahrgefühl, sie liefern außerdem eine optimale Kraftübertragung, denn die kleine Auflagefläche reduziert den Rollwiderstand auf ein Minimum. Wenig Reifenvolumen bedeutet außerdem wenig Dämpfung und somit auch weniger Kraftverlust
Auch für ein Rennrad gibt es Ganzjahresreifen, für den optimalen Grip sorgt hier die Gummimischung, trotzdem tut sich ein Rennrad meist auf nassem Untergrund aufgrund des geringen Profils eher schwer.
Rennräder werden oft mit Schlauchreifen, also mit Schlauch und Mantel gefahren, es gibt aber auch Tubeless Rennradreifen oder Tubulars.
> Hier findest du unsere Fahrradreifen und viele weitere Informationen.
Brauchen Frauen ein Damen-Rennrad?
Immer weniger Fahrräder werden speziell für Damen oder Herren gebaut, du kaufst daher ein Fahrrad, kein Damenrad oder Herrenrad. Viel wichtiger als eine Unterscheidung des Bikes nach Geschlecht ist eine optimale Passform des Rahmens, auf der du dich wohlfühlst und da kommt dir die große Vielfalt der lieferbaren Modelle sehr entgegen. Es gibt viele unterschiedliche Hersteller und Fahrradmodelle, daher sind zahlreiche Rahmen in den unterschiedlichsten Passformen zu finden. Kurze Arme, lange Beine, groß gewachsen oder eher klein – für jeden Körperbau kannst du das passende Fahrrad kaufen. Oft sind die Fahrräder in ihren Abmessungen gleich, werden aber für Damen anders lackiert oder die Komponenten machen sie zu einem Damenfahrrad. Du solltest also einfach ein paar Fahrräder Probe fahren und dich dann für das Modell entscheiden, das am besten zu dir passt, egal ob es für Frauen oder Männer gebaut wurde.
Du kannst dein Fahrrad auch mit wenigen kleinen Umbauten anpassen, mit einem Damensattel oder einem schmaleren Lenker und dickeren Lenkerband wird ein Fahrrad blitzschnell zu deinem Rad, und damit besser als jedes Damenrad!
Die besten Bremsen am Rennrad: Stoff für hitzige Diskussionen!
Nach und nach wurden alle Fahrräder auf Scheibenbremsen umgestellt. Aber Rennräder? Nicht doch! Scheibenbremsen wiegen immer etwas mehr als vergleichbare Felgenbremsen. Abrieb an der Felge? Egal! Bessere Bremswirkung? Wer später bremst ist länger schnell! Aber mehr Gewicht? Grauenhaft!
Um es kurz zu machen: Seit 2018 sind auch im Profi-Radsport Scheibenbremsen erlaubt. Viele Fahrer sind heute mit Scheibenbremsen am Rennrad glücklich. Viele fahren nach wie vor mit Felgenbremsen. Scheibenbremsen bremsen mit weniger Handkraft und besser, such dir einfach das System aus, das dir sympathischer ist.
Die beste Schaltung für ein Rennrad
Dreifach-Schaltungen sind aus dem Rennradbereich inzwischen größtenteils verschwunden, 2-fach Schaltungen sind häufig anzutreffen, immer öfter haben Rennräder aber auch 1x-Antriebe.
Eine Einfach-Schaltung hat ein Kettenblatt an der Kurbel, die Kassette hat meist 11 oder 12 Ritzel. Eine 2x-Schaltung hat zwei Kettenblätter, durch die Kombination mit dem Ritzelpaket hinten entsteht eine größere Auswahl an Gängen. So kann das Fahrrad feiner auf das Gelände und an Steigungen angepasst werden. Dafür bedeutet das zweite Kettenblatt mehr Wartungsaufwand, höhere Kosten und mehr Gewicht.
Was die Übersetzungsbandbreite angeht, können mit einer 1x-Schaltung ähnliche Werte wie mit einer 2x-Schaltung erzielt werden, nur die Sprünge zwischen den Gängen sind größer.
Du kannst von Shimano und SRAM Rennrad-Schaltgruppen in unterschiedlicher Qualität und damit auch in verschiedenen Preisgruppen kaufen. Die Italiener von Campagnolo führen das Top-Segment in Sachen Rennradgruppen allerdings seit Jahren an.
Die Rennradschaltungen im obersten Segment schalten heute nicht mehr über Züge, ein Elektro-Impuls lässt der Schaltwerk leichtgängig und absolut präzise von Gang zu Gang gleiten. Elektronische Schaltungen machen außerdem die Kabel unnötig, das spart Gewicht und sieht sauber aus. Elektronische Schaltungen haben allerdings ihren Preis, du musst außerdem für Batterie-Nachschub sorgen.
E-Bike Rennräder
E-Bike-Antriebe werden immer kleiner und leichter, das hat für einen echten Schub in der Entwicklung von E-Rennrädern gesorgt. Die kleinen, aber feinen Antreibe sind dem Bike nicht anzusehen, du musst bei vielen sportlichen Fahrrädern tatsächlich zwei bis dreimal hinschauen, bis du den Motor oder den Akku entdeckst. Damit sind die optischen Ansprüche der Rennrad-Gemeinde vorerst zufriedengestellt.
Aber wie sieht es mit der Performance aus? Hier scheiden sich die Geister. Ein E-Bike darf nur bis 25 km/h unterstützen, danach sind die Motoren abgeriegelt. Das gilt auch für Rennräder. Wenn du auf steilen Steigung, bei mangelnder Fitness oder in der Gruppe ein bisschen Hilfe haben möchtest, sind E-Rennräder eine Interessante Alternative.
Ist ein Rennrad das richtige Fahrrad für dich?
Du möchtest Geschwindigkeitsrekorde aufstellen, im Training Höchstleistung bringen, dich und dein Material bis an die Grenzen pedalieren? Neben dem Horizont möchtest du auch die Schallmauer bezwingen?
Es ist andererseits für dich völlig ok, dass die Bequemlichkeit sich der kompromisslosen Effizienz unterordnet? Außerdem fasziniert dich die Eleganz mit der ein Rennrad daherrollt? Dann ist ein Straßenennrad das passende Sportgerät für dich.
Wenn du auf einem Rennrad sitzt, wirst du automatisch für eine Sportskanone gehalten. Aber ist das wirklich so? Klar, ein Rennrad sieht sportlich aus. Wer auf einem Rennrad sitzt, wird in eine tiefe, gestreckte, sportliche Fahrhaltung gebracht. Sagen wir es einfach so: Wer so auf seinem Fahrrad sitzt, ist nicht gekommen, um die Aussicht zu genießen.
Es sollte allerdings auch die geeigneten Strecken rund um deinen Wohnort geben. Ein Dorf umgeben von Feldwegen ist zwar schön, aber kein Rennrad-Terrain. Auch eine Stadt mit schlechten Straßen und Kopfsteinpflaster wird auf dem Rennrad eher zur Qual. Fahrradwege mit Kinderwagen, Hundeleinen und Spaziergängern bringen für einen Rennradfahrer eine Menge Konfliktpotential mit, es sollte dich daher nicht stören, dass du deine Runden eher auf der Landstraße abspulst.
Wenn du mit deinem Rennrad in einer Regenfront landest, hast du allerdings Pech. Die Bereifung ist dafür nicht gemacht. Rennradreifen erzeugen auf glatter, trockener Straße Höchstgeschwindigkeiten, sie sind jedoch nicht für ihren Grip berühmt. Die Montage von Schutzblechen ist natürlich bei all dem Gefeilsche um jedes Gramm Gewicht absolut undenkbar! Viele Rennräder werden daher im Winter hauptsächlich auf dem Rollentrainer ausgeführt.
Für maximal austrainierte Athleten sind Race-Rennräder, Aeros oder Traithlonbikes natürlich die einzig richtige Wahl.
Die Eigenschaften eines Rennrads im Überblick:
- schnell
- leicht
- sehr effizient
- elegante Optik
- nicht geländegängig
- nur auf Asphalt fahrbar
- eher ein Schön-Wetter-Fahrrad
- hochspezialisierte Sport- und Trainingsgeräte
Wie fährt sich ein Rennrad?
Wenn du bis hierher gelesen hast, kannst du sicher die Lücke füllen: Ein Rennrad fährt ______? Richtig, schnell. Es setzt deine Tretbewegungen maximal in Vortrieb um.
Der tendenziell kurze Radstand macht das Fahrrad agil, wenn du ein laufruhiges Modell kaufen willst, solltest du auf möglichst viel Radstand achten.
Ein gutes Rennrad hebst du außerdem mit einer Hand auf den Fahrradträger, die paar Kilo… Das geringe Gewicht vereinfacht nicht nur das Handling, es ist eine Grundvoraussetzung für den dynamischen Vortrieb.
Rennräder fahren sich sehr direkt, das Fahrrad reagiert feinfühlig und auf die kleinsten Lenkbewegungen. Diese Eigenschaft fühlt sich für Neulinge oft „nervös“ an. Die schmalen Reifen lassen sich von der kleinsten Unebenheit aus der Spur bringen, eine glatte Straße und volle Konzentration sind bei der hohen Geschwindigkeit unabdingbar.
Die Fahreigenschaften eines Rennrads im Überblick:
- hervorragender Vortrieb
- dynamisches Fahrgefühl
- leicht
- direktes Fahrgefühl
- reagieren stark auf Unebenheiten
Was sind die Vorteile eines Rennrads?
Du willst schnell sein? Ganz einfach, dann brauchst du ein Rennrad. Und es mag dich überraschen, aber auch wenn du in den Alpen eher Mountainbikes vermutest, sind dort Rennräder voll in ihrem Element. Der gute Vortrieb macht sie zu leistungsfähigen Kraxlern. Wenn du eine gut geteerte Panoramastraße vor dir hast, ist ein Rennrad deutlich einfacher den Berg hinauf zu pedalieren als ein schweres Mountainbike.
Rennräder sind schon lange erhältlich; lange bevor Mountainbikes oder Trekkingräder erfunden wurden, fanden bereits die ersten Radrennen statt. Entsprechend groß ist die Erfahrung, die heute in modernen Rennrädern steckt. Außerdem profitierst du gerade bei Rennrädern sehr vom Trickle-Down-Effekt aus dem Profisport. Auch wenn es inzwischen viele Mountainbike-Wettkämpfe gibt, finden die großen Rennen, die für weltweites Aufsehen sorgen, auf Rennrädern statt. Die vielen haltbaren, leichten, innovativen Bauteile, die für Tour de France und Giro entwickelt werden, „tröpfeln“ irgendwann in den Breitensport durch, dann kann jeder Biker ihre Vorteile genießen.
Im Alltag sind die Bikes allerdings schnell überfordert. Die schmalen Reifen schränken die Auswahl an Strecken stark ein. Eine Alltagsausstattung mit Lichtern, Klingel und Gepäckträger wird eher schräg angesehen. Wenn du ein Fahrrad für jeden Tag suchst, ist ein Gravelbike die deutlich bessere Wahl.
Und zu guter Letzt gibt es bei Rennrädern ein große Preisspanne, es ist als für jeden Geldbeutel das passende Roadbike dabei.
Die Vorteile eines Rennrads im Überblick:
- leicht
- effizient
- hervorragendes Sportgerät und Trainingsgerät
- klettert bereitwillig
- nicht alltagstauglich
- große Auswahl an hervorragenden Komponenten
- große Preisspanne
Wie viel kostet ein Rennrad?
Du möchtest also ein Rennrad kaufen. Aber was musst du ausgeben?
Rennräder sind schon für deutlich unter 1000 Euro zu haben, die Einstiegsklasse reicht von 700 Euro bis etwa 1800 Euro. Hier sind natürlich keine Carbon-Bikes zu finden, du bekommst Alu-Rahmen und einfache oder ältere Schaltgruppen. Außerdem sind Felgenbremsen am Werk.
In der Mittelklasse von 1800 Euro bis etwa 3500 Euro werden Rennräder nicht nur leistungsfähiger, sie sind auch robuster verarbeitet. Die Bikes liefern eine bessere Performance, sind haltbarer, sie sind außerdem deutlich sicherer zu fahren.
In der Topklasse kosten Rennräder zwischen 3500 bis 6000 Euro, es geht aber auch deutlich kostspieliger. Am Carbonrahmen sind die besten Schaltgruppen angeschraubt, die der Markt hergibt, häufig wird elektronisch geschaltet. Auch die Bremssysteme sind erste Sahne. Aber nicht nur der Rahmen besteht bei einem Bike in dieser Preisklasse aus Carbon, auch Gabel, Lenker und Co. sind aus den federleichten Fasern. Hier kannst du wirklich wettkampftaugliche Fahrräder kaufen.
Die Kosten für ein Rennrad im Überblick:
Worauf musst du beim Kauf eines Rennrad achten?
Du kannst eine Menge Geld für ein Rennrad ausgeben, aber ist das teuerste auch automatisch das beste Bike? Mit ein paar Fragen findest du das passende Fahrrad:
- Warum willst du ein Rennrad kaufen?
Wenn du wirklich ernsthaft Radrennsport betreiben willst, ist ein Straßenrennrad logischerweise das einzig richtige Fahrrad. Für dein Training oder Jedermannsrennen ebenso wie für semi-professionelle Rennen oder Hobby-Wettkämpfe ist ein gutes Rennrad eine Grundvoraussetzung, und es lohnt sich das beste Fahrrad zu kaufen, das dein Budget hergibt.
Für flotte, aber eher genüssliche Runden ist ein Rennrad aus dem Mittelfeld genau richtig. Hier bekommst du ein funktionelles Fahrrad, bei dem nicht nur der Fahrspaß stimmt, auch die Fahrsicherheit steigt mit dem Kaufpreis, denn Schaltung, Bremsen und Verarbeitung werden natürlich besser – bei den hohen Geschwindigkeiten, die ein Rennrad draufhat, ein nicht uninteressanter Aspekt!
Wenn du nur hin und wieder eine Trainingsrunde drehen willst, kannst du auch in den unteren Preissegmenten shoppen. Du solltest aber nicht zu sehr auf die Tube drücken, wie gesagt, auch die Sicherheit des Bikes steigt mit dem Preis!
- Was sind die Untergründe?
Bei der Auswahl eines anderen Fahrrads hilft dir diese Frage ein gutes Stück weiter. Bei einem Rennrad erübrigt sie sich. Straße. Fertig. Wenn allerdings Steigungen zu deinen Straßen gehören, ist eine ausreichende Bandbreite der Schaltung hilfreich. Steile Gefälle verlangen nach guten Bremsen.
- Gibt es eine coole Alternative zum Rennrad?
Für echtes Rennradfeeling musst du dich auch auf ein Rennrad setzen, das ist klar. Aber es gibt einige Fahrräder, die die Eigenschaften des Rennrads aufgreifen. Gravelbikes kommen ebenfalls im Dropbar-Chic daher. Sie sind aber deutlich komfortabler, gemütlicher und alltagstauglicher. Außerdem sind sie geländegängig, du kannst die Teerstraße also hinter dir lassen. Cyclocrosser sind ebenso kompromisslos sportorientiert wie Rennräder, aber ebenfalls offroad fahrbar. Carbon MTB Hardtails können in Einzelfällen mit annähernd wenig Gewicht und viel Speed punkten. Die reduzierte Optik findest du auch an Singlespeed Bikes.
Das Rahmenmaterial beeinflusst einerseits den Preis des Fahrrads, es hat aber auch bei der Fahrweise und der Handhabung des Fahrrads ein Wörtchen mitzureden.
Schlanke, elegante Rennräder in Retro-Optik haben einen Stahlrahmen. Nur dieses unverwüstliche Metall erlaubt derart schlanke Rohrdurchmesser. Stahl gibt außerdem etwas nach, das Fahrrad bringt daher eine gewisse Eigendämpfung mit. Die geht zulasten der Effizienz, macht deine Runden aber etwas komfortabler. Selbstverständlich sind auch echte Vintage-Bikes aus Stahl.
Alu ist günstig, deutlich leichter als Stahl und hält viele Jahre, bevor Materialermüdung dein Bike aus dem Verkehr zieht. Alu bietet eine gute Steifigkeit, es ist außerdem relativ unempfindlich.
Carbon ist super-leicht, dafür sind Carbonbikes nicht billig. Die Fahrradschmieden haben bei der Gestaltung der Rahmen aus Carbon relativ freie Hand, denn die Fasern sind beliebig formbar. Sie können aerodynamisch perfekte und steife Bikes schaffen. Carbon ist allerdings etwas zickig, das Fahrrad kann nicht einfach in einen Montageständer geklemmt werden, auch ein Fahrradträger am Auto muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Ein Carbon-Fahrrad sollte auch möglichst nicht umfallen.
- Wie viel Reifenclearance ist sinnvoll?
Die schmalen Rennradreifen brauchen Asphalt. Wenn du dein Fahrrad gerne etwas flexibler gestalten möchtest, solltest du darauf achten, dass es etwas mehr Clearance hat, also auch breitere Reifen montiert werden können.
- Welches ist die passende Rennrad-Rahmengröße?
Es gibt Rennräder in vielen unterschiedlichen Rahmengrößen. In unserem Bike-Blog findest du eine Anleitung, die dir dabei hilft, deine Beinlänge zu messen und mit dem Ergebnis die perfekte Fahrradgröße zu bestimmen.
Kauf dir ein Rennrad vom besten Hersteller
Es gibt viele Hersteller, die Rennräder bauen. Aber welchen davon kannst du vertrauen? Bei welcher Marke stimmen nicht nur die Haltbarkeit und Leistung der Bikes, sondern auch der Preis? Ganz einfach! Hier findest du nur die Modelle von Trek, Orbea, Cannondale, Rondo, Fuji oder Bombtrack, also von bekannten Herstellern, bei denen wir sicher sind, dass die Qualität ihrer Produkte stimmt. Liv liefert ausschließlich Damenräder, auch Rennräder sind dabei. Außerdem haben wir immer wieder günstige Fahrrad-Schnäppchen im Sale.
Falls du dir noch nicht sicher bist, welches Fahrrad das richtige für dich ist, kannst du auf BMO ganz einfach vergleichen. Wir erklären dir, was Mountainbikes, Urban Bikes und City-Bikes, Trekkingräder oder Dirt Bikes können, die Eigenschaften gelten übrigens auch für die entsprechenden Fahrräder mit Motor. So findest du mit Sicherheit schnell dein Traum-Fahrrad oder ein E-Bike, das richtig viel Spaß macht. Lies einfach unsere Kaufhilfen, dann weißt du, mit welchem Bike du glücklich wirst!