Mehr Komfort für den Hintern - der SQlab 6OX Ergowave active im Test

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Noch bis vor rund 10 Jahren war das Wort Ergonomie eher Trekking-Fahrrädern vorbehalten und hatte ein etwas verstaubtes Rentnerimage. Die meisten Mountainbiker fuhren dick aufgepolsterte Sättel und komisch geformte Lenker mit Hörnern an den Außenseiten. Doch spätestens seitdem Hersteller wie SQlab oder Ergon in das Gravity Segment eingestiegen sind, hat sich diese Ansicht um 180° gedreht. Besonders SQlab steht für innovative Ergonomie Produkte mit bester Qualität.

Die verschieden Mountainbike Arten und unterschiedlichen Fahrer verlangen nach individualisierbaren Produkten, welche das Potenzial und die Leistung vollständig ausschöpfen. Wenn Ihr Euch für ein Produkt von SQlab entscheidet, solltet Ihr nicht wahllos einen Sattel in den Warenkorb klicken und kaufen. Es fängt mit der Wahl des richtigen Modells an und ist vor allem mit dem Ausmessen der Sitzknochen verbunden. Für jeden Hintern gibt es die passende Größe, denn nur dann können die Sättel von SQlab Ihren vollen Nutzen erfüllen. Ein zu kleiner oder zu großer Sattel ist nicht nur leistungsmindernd, sondern kann auch für einschlafende Beine, Rückenschmerzen oder anderen „Nebenwirkungen" sorgen. Das Ausmessen der Sitzknochen spielt bei der Wahl eines SQlab Sattels also eine enorm wichtige Rolle. Das Ausmessen ist übrigens spielend leicht. Es muss sich lediglich auf ein Stück Wellpappe gesetzt werden, von der man im Anschluss das Maß zwischen den beiden Druckstellen der Gesäßknochen abmisst. Wer keine Wellpappe zu Hause hat, kann sich auch kostenlos ein „Vermiss mich“ Set bei SQlab ordern.
 
Allgemein
Wir haben uns für Euch auf einen 60X Ergowave active gesetzt und ihn getestet. Der 60X Ergowave ist ein neu konzipierter Sattel für E-Mountain- und Gravitybikes. Die Form und andere Eigenschaften wurden speziell auf die Bedürfnisse von Mountainbikern angepasst. Beim 60X kommt, die schon bei vielen anderen genutzte Sättel, Ergowave Form zum Einsatz. Die Wellenförmige Erhebung entlastet den Damm und Schambereich bei Uphill Passagen und hat uns und viele andere Biker bereits in der Vergangenheit überzeugt. Hinzu kommt ein Material, welches dem Sattel guten Grip verleiht, bei zum Beispiel nassen Wetterbedingungen. Der Sattel ist wie gewohnt in den verschiedenen Größen, 13, 14, 15 und 16 cm erhältlich. Im Unterschied zu den andern Ergowave Modellen wie dem 612 und 611, kommt der 60X allerdings mit einer breiteren Nase daher. Diese misst 46 mm in der Breite. Zum Vergleich, die Nasen der beiden anderen sind 40 mm und 44 mm breit. Dazu kommt mit 12 mm eine dickere Polsterung (der 612 hat nur 6 mm und der 611 9 mm). Eine weitere Neuerung ist die Struktur am hinteren Sattel. Durch eine besondere Prägung des Materials wird hier mehr Halt für den Hintern versprochen. Diese neuen Features sollen sich vor allem bei besonders steilen und langen Uphills bemerkbar machen.
 

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Montage
Einen Sattel zu montieren verlangt in der Regel kein außergewöhnliches Talent. Die Ergowave Form des 60X baut etwas mehr auf als andere Sättel, wahrscheinlich müsst Ihr deshalb den Sattel ein paar Millimeter weiter nach hinten schieben als Euren Alten, da ihr etwas weiter vorne auf dem Sattel sitzt. Normalerweise werden die Sättel bei SQlab weitestgehend waagerecht ausgerichtet, hier sollte nach Belieben individuell feinjustiert werden.
 

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Der Testbericht
Das Beste aus zwei Welten - In dem neuen 60X Sattel von SQlab sollen die Stärken des Ergolux und des Ergowave vereint sein. Auf vielen Bikes nehmen Mountainbiker mittlerweile auf den Ergowave Sätteln von SQlab Platz. Diese Linie ist vorwiegend für eine sportliche Haltung auf dem MTB entworfen worden. Der Ergolux Sattel eignet sich hingegen besonders für eine aufrechte Körperhaltung und soll besonders hohen Komfort bei langen Uphills geben. Der 60X Ergowave active kombiniert diese beiden Stärken und ist somit für E-MTB, Enduro und All Mountain geeignet.

Schon bei der ersten Testausfahrt zeigt der Sattel sein ganzes Potenzial. Die Bedingungen hätten für einen Härtetest nicht besser sein können. Regen, Matsch und Schlamm, dazu knackige Uphills und kernige Sprint-Stücke auf der ersten Endurorunde. Trotz des vor allem feuchtem Wetters von oben und dem daraus resultierendem Schlamm von unten, behält man einen sehr guten Halt im Sitzen. Kein nerviges Hin- und Herrutschen auf der Oberfläche des Sattels. Hauptverantwortlich ist dafür das Logodesign auf der Erhebung am hinteren Sattel. Die griffige Struktur bietet guten Halt für die vier Buchstaben und sieht zudem noch gut aus. Die Dämpfungseigenschaften sind ebenfalls hervorragend.

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Auch nach einigen weiteren Touren bestätigte sich der erste Eindruck. Besonders bei längeren Strecken machte sich die Umrüstung auf den 60X bemerkbar. Auf früheren Sätteln rutschte man nach einiger Zeit nervös hin und her um den Hintern zu entlasten oder ein Zwicken im Rücken zu umgehen. Dank der etwas dickeren Polsterung und der Ergowave Form traten diese Momente nicht mehr ein. Der Hersteller gibt auch dem 60X Ergowave active die sogenannten Elastomere in drei Härtegraden mit. SQlab schreibt, dass die active Satteltechnologie dem Becken erlaubt sich in der horizontalen Ebene zu bewegen. Die damit durchgeführte Beckenschaukel führt zu einem höheren Fahrkomfort und einer effizienteren Kraftübertragung. Ein Urteil über eine deutlich spürbare und bessere Kraftübertragung können wir nicht wirklich abgeben, ein sehr angenehmes Fahrverhalten vor allem Bergauf bestätigen wir gerne. Ein Drücken auf den Körper, welches nach längerer Zeit zu einschlafenden Beinen oder einem unangenehmen kribbeln im Schambereich führt, waren zu nicht vernehmen.

Etwas unfreiwillig mussten wir auch die Robustheit des Sattels testen. Kleinere Stürze bleiben besonders in der feuchten und rutschigen Jahreszeit nicht aus. Bis jetzt hält das Obermaterial sehr gut. Der Sattel verfügt, wie der 611 Ergowave, über verstärkte Kanten, die ihn zu einem hoffentlich sehr langlebigen Produkt machen.
 

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Fazit
Der 60X Ergowave active ist eine sehr gute Wahl für diejenigen, die auf der Suche nach einem Sattel mit hohem Fahrkomfort sind. Wir waren vor allem von der Uphill Performance überzeugt. Trotz der dickeren Polsterung behält der 60X die sportlichen Eigenschaften der Vergleichsmodelle von SQlab. Die Kombination der active Technologie, Polsterung und Materialprägung bot uns besten Halt, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Mit 149,95 Euro UVP gehört der 60X natürlich nicht in die Schnäppchen-Abteilung. Aufgrund der qualitativ hochwertigen Verarbeitung und der wirklich guten Ergonomie, welche sich positive auf die Fahrperformance auswirkt, ist dieser Preis jedoch absolut gerechtfertigt. Für Mountainbiker, welche desöfteren unter Symptomen eines nicht ergonomischen Sattels leiden, können zu einem fairen Preis ihren Komfort und damit verbunden Fahrspaß deutlich erhöhen.

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