Bike-Mailorder Spotcheck: Kronplatz

Der Kronplatz am Rande der Dolomiten ist bei vielen vor allem als Skigebiet im Kopf verankert. Der Hausberg von Bruneck bietet im Winter zahlreiche Abfahrten, Pistenkilometer und ein wunderbares 360° Bergpanorama. Mit der Zeit erarbeitete sich der Kronplatz aber auch einen festen Namen in der Freeride und Enduro Szene, denn zum Beispiel wird hier in Italien seit einigen Jahren dem Gesamtsieger der Trailtrophy die Krone aufgesetzt. Im Rahmen der Eurobike Media Days waren wir vor Ort und können euch jetzt schon sagen: Die natürlichen Trails beinhalten einen guten Mix aus technischen Passagen und jeder Menge Fahrspaß.

 
Allgemein
Der Plan de Corones liegt auf 2275 Metern über dem Meeresspiegel und von hier oben kannst Du in alle Richtungen Trails hinunter bis in die Täler shredden. Insgesamt bietet der Kronplatz sechs ausgebaute Strecken. Auf den bis zu 8 Kilometer langen Trails werden etliche Höhenmeter vernichtet und können mit kleinen Varianten an das Fahrerlevel perfekt angepasst werden. Das Prunkstück des Bike Gebietes ist der „Herrnsteig“. Die teils sehr steilen Passagen auf den Varianten des „Herrnsteig“ verlangen Dir einiges ab. Trotz des hohen Levels kommen immer wieder Teilstücke, die Dir Entspannung bringen und Zeit geben die Landschaft zu genießen. Besonders beeindruckend ist, wie viele Höhenmeter hier an einem Tag zusammenkommen, ohne nur einen einzigen Meter bergauf zu treten. Wir sind locker auf über 6000 Tiefenmeter gekommen und das trotz einer ausgedehnten Mittagspause. Wie das geht? Aus allen vier Tälern befördern Dich Gondeln für einen fairen Preis wieder nach oben.

Wenn du einen längeren Aufenthalt planst und einen Tag Pause benötigst, muss das nicht zwingend bedeuten, dass dieser nicht auf dem Berg verbracht werden kann. Auf dem Hausberg von Bruneck sind neben den Trails und Hütten auch zwei Museen ansässig. Das Lumen Museum und das MMM Corones liegen auf dem Kronplatz und sind ein Muss für jeden Bergsportbegeisterten. Im Lumen Museum kannst du einen Einblick in die Bergsportfotografie bekommen und das Messner Mountain Museum ist der Abschluss von insgesamt sechs Museen des Bergmuseums Projekts von Bergsteigerlegende Reinhold Messner. Die Sammlung verschiedener Objekte beleuchten den Fels und das Leben als Bergsteiger.
 

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Strecken und Fahreindruck
Schon nach den ersten Abfahrten wussten wir – hier sind wir richtig! Der Gassl Trail und der Herrnsteig zauberten uns ein breites Grinsen in die Gesichter. Auf der einen Seite der Gassl, der runter nach Olang führt. Flow, schnelle Kurven und ein atemberaubender Ausblick in die benachbarten Dolomiten. Auf der anderen Seite der Herrnsteig. Ein kerniger Enduro Trail, welcher Fahrer und Material auf die Probe stellt. Diese beiden Trails sind schon Grund genug für einen Trip nach Südtirol. Maßgeblich beteiligt an dem großen Erfolg und vor allem am Fahrspaß der Trails ist Markus Irscha und sein Trailbau Team. Die Jungs verstehen ihr Handwerk und shapen die spaßigen Trails größtenteils von Hand in den Berg. Markus ist seit diesem Jahr sogar festangestellter Trailbauer der Seilbahn AG Kronplatz, was zeigt, dass die Region das Thema ernst nimmt. Wir hatten dank Markus und seinem Team auf jeden Fall immer wieder ein breites Grinsen im Gesicht.
 


Herrnsteig
Der älteste Trail am Kronplatz führt vom Gipfel bis runter nach Reischach. Satte 8,1 Kilometer und 1.300 Höhenmeter legt man auf dem technischen Enduro Trail zurück und die Gondel bringt einen in rund 20 Minuten wieder zurück auf den Gipfel. Von dort führen im ersten Teil zahlreiche Anlieger über die Freifläche, garniert mit einer mega Aussicht. Sobald Du in den Wald einfährst, nimmt auch die Schwierigkeit zu. Wurzelige Passagen, enge Kehren und vor allem steile Teilstücke bieten Dir als geübter Fahrer eine Menge Spaß. Auf dem Herrensteig gibt es zwei Varianten. „Franz“ und „Hans“ bringen noch einmal mehr Technik auf die Strecke. Es wird noch einmal etwas enger und steiler, hier sollten wirklich nur fortgeschrittene Fahrer einbiegen, denn wirklich umfahren kannst Du die technischen Stücke nicht.
 

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Andreas Trail
Der Andreas Trail ist zusammen mit dem Korer Trail ein wahres Meisterstück der Trailbaukunst. Der Trail ist nicht mit der Gondel zu erreichen, kann aber bestens mit dem Herrnsteig kombiniert werden. Vor dem unteren Drittel musst Du lediglich ein paar Höhenmeter bergauf pedalieren. Der kurze Anstieg lohnt sich aber! Etwas technischer und noch einmal steiler als der Herrnsteig windet sich der „Andreas“ Trail und seine Variante „Alex“ runter Richtung Reischach. Hier sollten nur fortgeschrittene Fahrer an den Start gehen.
 


Korer Trail
Genau wie der „Andreas“ ist der „Korer“ Trail nicht direkt über einen Lift erreichbar. Wer den technisch anspruchsvollen Trail befahren möchte, kombiniert ihn am besten mit dem „Herrnsteig“ und dem „Andreas“. So sparst Du dir ein paar Höhenmeter und hast schon vor ab einige kernige Trail Kilometer hinter Dir. Auch hier solltest Du nur runterfahren, wenn Du ein technisch versierter Rider bist.
 

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Furcia
Über 124 Kurven führt der „Furcia“ vom Gipfel bis zum Furkelpass. Auch dieser Trail steht den anderen in Sachen Flow in nichts nach. Hier findest du auch einige Tablesprünge an denen auch Fahrer Spaß haben können, die noch nciht so viel Erfahrung in Sachen Airtime haben. Mit 4,7 Kilometern Länge und 540 Höhenmetern ist der „Furcia“ nicht ganz so lang wie der große Bruder „Herrnsteig“, aber dennoch ein absolutes Muss, wenn Du am Kronplatz bist.
 


Gassl
Der „Gassl“ Trail ist mit 8,6 Kilometern der längste Trail am Kronplatz. Runter nach Olang geht es über zwei unterschiedlich schwere Teilstücke. Bis zur Mittelstation können auch weniger geübte Rider eine große Portion Spaß erleben. Im Anschluss, bei Einfahrt in den Wald, wird die Strecke allerdings ein wenig steiler. Fortgeschrittene können es hier richtig krachen lassen. Dank dem flowigen Verlauf kommen hier aber auch Einsteiger bis Medium Rider runter. Auf dem „Gassl“ werden auch wieder massig Höhenmeter vernichtet -  1.110 Höhenmeter lasst ihr hier hinter euch.
 

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Piz De Plaies
Dieser Trail liegt nicht direkt am Kronplatz, kann aber mit einem Bus erreicht werden. Leider konnten wir ihn selbst nicht testen, da wir ein paar Tage zu früh waren und die Strecke noch nicht für den Sommerbetrieb frei gegeben war.

 
Betriebszeiten
Alle vier Gondeln werden in der Hauptsaison von Anfang Juni bis Mitte Ende September täglich betrieben. Von morgens 9 Uhr bis um 17 Uhr kannst Du hier die Reifen glühen lassen. Viel länger halten Deine Arme aber vermutlich auch nicht aus, denn die langen Abfahrten lassen Dich abends müde ins Bett fallen.
 
https://www.kronplatz.com/de/kronplatz/tickets-preise/sommer/betriebszeiten
 


Kosten & Übernachtung
Die Preise am Kronenplatz sind sehr human. Ein Tagesticket gibt es schon für 35,- Euro. Wer eine ganze Woche shreddden möchte bekommt einen fünf bis sieben Tage Pass für 90,- Euro. In Anbetracht des saftigen Trail Angebotes finden wir diese Preise mehr als fair.

Bei den Unterkünften hast Du die freie Wahl. Von gemütlichem Ferienapartments bis zum Bike Hotel ist alles in der Region zu finden. Wer das Rund-um-Sorglos-Paket möchte, sollte sich nach einem Bike Hotel umschauen, denn rund um den Kronplatz liegen einige dieser Art. Die Hotels sind besonders bikefreundlich, besitzen über sichere Bike Keller und meist auch über eine Kooperation mit den örtlichen Guides. Wer ohne großen Schnickschnack auskommt, dem empfehlen wir einfach eines der liftnahen Appartements zu beziehen. Viele Höfe in der Umgebung bieten kleine gemütliche Ferienwohnungen an, von denen es nur wenige Meter bis zur Gondel sind.
 

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Fazit
Das Fazit nach einer Woche Kronplatz fällt mehr als positiv aus. Mit einem fetten Grinsen und beiden Daumen nach oben können wir die Bike Region jedem Enduro Fahrer wärmstens empfehlen. Zu fairen Preisen, bekommst Du hier echte spitzen Trails geboten. Wir waren garantiert nicht das letzte Mal hier. Falls Du Dich übrigens fragst, warum die Trails „Andreas“, „Hans“ und „Alex“ heißen - sie wurden einfach nach ihren Waldbesitzern benannt. Wir finden das eine super Idee, um die Menschen mit einzubeziehen, die unseren Sport fördern und möglich machen.
 
https://www.kronplatz.com/de/kronplatz/sommer/freeride-downhill

 

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